Nelli und der Nebelort

Autor*in
Scheffel, Annika
ISBN
978-3-7891-4753-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Tourlonias, Joelle
Seitenanzahl
256
Verlag
Oetinger
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2016
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach Nellis Vater verschwinden mehr und mehr Menschen durch einen geheimnisvollen Nebel in eine andere Welt. Wie können sie daraus wieder befreit werden?

Beurteilungstext

Inhalt:
Eine Geschichte mit märchenhaften Elementen. Es gibt eine Verwünschung oder Fluch, der von Avas Mutter ausgeht. Seit Geburt ihrer Tochter hat sie Angst, diese zu verlieren. Sie schuf mehr und mehr Regeln, in dem Glauben, sie könne es damit verhindern. Doch sie verliert ihre Tochter in dem Moment, als sie einen Geliebten hat, von dem sie ein Kind erwartet. Die Mutter kappt eines Nachts das Tau des Segelbootes von Eric, der darauf schläft. So verschwindet er als erster auf dem Meer. Ihre Tochter Ava schließt sie ein, diese wird jedoch von einem Briefträger befreit. Ab diesem Zeitpunkt verschwinden immer wieder Menschen, die sich nicht an Gertrudes Regeln halten, durch einen Nebel an einen anderen Ort.

Der Inhalt der Geschichte wird in auktorialem Erzählstil in drei Teilen erzählt. Im ersten Teil wird beschrieben, wie Nelli und ihre Mutter Ava jahrelang in einem ausgebauten VW-Bus durch viele Länder fahren und Nellis Vater Eric suchen. Dieser ist zur der Zeit von Nellis Geburt spurlos verschwunden.
Im zweiten Teil verschwindet Ava auf dieser Suche plötzlich ebenfalls. Nelli bleibt mit ihrem Schwein Jupiter allein zurück, bis sie den Jungen Henri trifft, der sie mit zu sich nach Hause nimmt und ihren Eltern als Gastschülerin vorstellt. Von Henri und dem Mädchen Laura erfährt Nelli nach und nach, dass Menschen verschwinden, vom Nebel verschluckt werden, wenn sie sich nicht an ein umfangreiches Regelwerk halten. Viele Dinge, die nicht nur Kindern Freude bereiten, werden als gefährlich eingestuft und sind verboten. Es darf nicht gelacht, gesungen, Fragen gestellt oder Blödsinn gemacht werden. Laura besitzt ein dickes Buch, in dem alle Regeln enthalten sind. Sie achtet strebsam darauf, dass sie und ihre Mitmenschen die Regeln befolgen.
Im dritten Teil des Buches beschließt Nelli, sich nicht mehr an diese Regeln zu halten, sondern zu erforschen, wie dieser Nebelort wieder verschwinden kann und die vielen verschwundenen Menschen wieder in die normale Welt zurückkehren können. Nach anfänglichem Zögern helfen ihr Henri und Laura dabei. Einige Male droht ihr Vorhaben zu scheitern und sie befinden sich in einer gefährlichen, fast ausweglosen Situation. Doch schließlich lüften sie das Geheimnis um den Nebelort.

Beurteilung:
Die Geschichte knüpft direkt an die Lebenswelt der Kinder an. Die verhandeln fast täglich mit ihren Eltern und Lehrer über Regeln, die ihnen vorgegeben werden. Diese werden häufig aus Angst um die Kinder begründet. Die Geschichte zeigt, was passiert, wenn diese Angst dominiert und die Lebensfreude der Kinder nimmt. Es werden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie damit umgegangen werden kann. Laura ist die strebsame Tochter und Schülerin, die alles genau richtig machen will und nicht hinterfragt, ob diese vielen Regeln überhaupt Sinn machen. Henri spürt, dass es noch etwas Anderes gibt und hat ein Bedürfnis, sich aus dem engen Korsett zu befreien, schafft es aber erst gemeinsam mit Nelli, als sie völlig neu in diese Welt kommt, nichts für selbstverständlich hält und viele Fragen stellt, die ebenfalls verboten sind.
Die Geschichte zeigt, dass es sich lohnt, mutig zu sein, nicht fraglos alles hinzunehmen. Die häufig unheimliche Atmosphäre des Buches wird wunderbar durch die farbigen Illustrationen wiedergegeben. Im zweiten Teil wird sehr ausführlich über mehrere Seiten über das Verschwinden einzelner Menschen geschrieben, was ausdauerndes Lesen voraussetzt. Der dritte Teil der Geschichte wird sehr spannend zu einem Ende geführt, das zum Abschluss einen offenen Schluss im Text und auf der letzten Seite durch eine zweiseitige Illustration abgerundet wird.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LK.
Veröffentlicht am 01.01.2017

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