Nächsten Sommer
- Autor*in
- Rai, Edgar
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 236
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2011
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 8,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Felix und seine drei Freunde Marco, Bernhard und Zoe könnten unterschiedlicher nicht sein. Vom Primzahlenliebhaber, über den Hippie des 20. Jahrhunderts, dem akkuraten Fußballfan bis hin zur jungen, karrierebewussten Anwältin. Doch eines haben alle drei gemeinsam. Sie versuchen Antworten auf große Fragen zu finden. Was erwarte ich mir vom Leben? Und wann bin ich endlich da, wo ich hin will? Ein überraschendes Erbe und eine Reise halten die Antworten und ein Haus am Meer bereit.
Beurteilungstext
Es sollte ein Fußballabend wie jeder andere werden. Doch Felix und ein Schlüssel, den er seit Tagen bei sich trägt, eröffnen den Freunden neue Möglichkeiten. Und so finden sie sich am nächsten Tag in einem orangen VW-Bus wieder auf dem Weg nach Südfrankreich. Ihre Freundin Zoe, die anfangs nicht mit möchte, da sie ihrem Liebhaber Ludger nicht widerstehen kann, stößt dazu als dieser mal wieder seine Frau und Kinder seiner Geliebten, der er alles verspricht und nie einhält, vorzieht. Von der ersten Seite an schafft es Edgar Rai den Leser in seinen Bann zu ziehen. Das Buch ist durch eine Melancholie und gleichzeitig eine Aufbruchsstimmung bestimmt, was die perfekte Mischung für eine Lektüre darstellt, die man nicht so schnell vergisst. Tatsächlich macht die Geschichte sehr nachdenklich und man beginnt, sich mit den Protagonisten zu verglichen und sich zu fragen, ob man nicht selber noch unerfüllte Träume hat. Zwischendurch bedient sich der Autor einiger Gedankensprünge, in denen Felix sich an seine Kindheit erinnert und so versucht, sein Verhalten in verschiedenen Situationen zu erklären; warum es ihm so schwer fällt, an Dingen festzuhalten und es ihm so leicht fällt, den Tod anzunehmen als sie alle in Gefahr sind, in einer Senke im Canyon zu ertrinken. Im Roman werden all die wichtigen Themen des Lebens vereint, Liebe, Freundschaft, Tod, Freiheit und der Sehnsucht nach einem erfüllten Leben. Genauso unterschiedlich wie die Figuren sind, genauso unterschiedlich ist auch ihr Umgang mit diesen wichtigen Themen. Somit ist das Buch etwas für jedermann, da es Ansichten eines korrekten Sohnes und die eines losgelösten Hippie vereint. In jedem Kapitel finden sich Lebensweisheiten, dargelegt durch eine wunderschöne, fast poetische Schreibweise. Teilweise ist diese Schreibart jedoch auch anstrengend, da man immer wieder mit neuen sprichwortartigen Slogans konfrontiert wird und so stellenweise die Leichtigkeit des Buches verloren geht. Teilweise bedient das Buch auch jegliche Klischees z.B. als die Jugendlichen Lilith kennen lernen, eine Lesbe, die eine Lebensgeschichte hat, wie sie nur im Buche stehen kann und der traurigen Französin Jeanne, die ein Leben neben ihrem Macho-Ehemann Jürgen führt, der sie nur belügt und betrügt. Sehr gut gefällt mir jedoch das Ende, da es den Leser wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt und klar macht, dass eine spontane Reise nach Südfrankreich und ein Haus am Meer nicht auf ewig die Realität verdrängen kann.