Nacht auf dem Wolkenberg

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Teaser

In der Hoffnung auf Anerkennung durch die Dorfgemeinschaft macht sich die junge Aussenseiterin Rilka auf, einen der faszinierend-bedrohlichen Trickster zu fangen, vor denen alle sich fürchten.

Beurteilungstext

Eine Dorfgemeinschaft abgeschieden in den Bergen: Einfaches Leben, harte Arbeit und strenge Regeln bestimmen den Alltag. Kummer und Sorgen sind kaum ein Thema, da in jeder Familie Tschuffis, hundeartige Wesen, gehalten werden, deren Aufgabe es ist, alle Seelenlast auf sich zu nehmen. Schon aufgrund ihrer Allergie gegen Tschuffis ist die junge Rilka von klein auf erklärte Aussenseiterin der Gemeinschaft, in deren starres Gefüge sie sich nicht einordnen will. Da sie aufgrund ihres Alters und Geschlechts nicht befugt ist, ihre Vorschläge zur Arbeitserleichterung einzubringen, gibt sie bei der monatlichen Dorfversammlung ein "Großes Gelöbnis" ab: Rilka will ausziehen, einen der gefürchteten Trickster zu fangen und deren Geheimnis zu ergründen. Damit stellt sich das Mädchen endgültig gegen Gemeinschaft und Elternhaus, da alle wissen, dass Trickster von den Seelen der Menschen leben und jeden in den Tod führen, der sich mit ihnen einlässt.
Mutig und furchtlos, in Erwartung späterer Anerkennung, geht Rilka allein auf die weite Reise zum geheimnisvollen Wolkenberg, auf dem die gesuchten Lichtgestalten zu finden sein sollen. Viele gefährliche Situationen hat sie zu bestehen, bis sie endlich ihrem ersten Trickster begegnet, der sie gegen ihren Willen in seinen Bann zieht. Nur durch ein Wunder kommt sie mit dem Leben davon, doch ist ihr gelungen, sowohl die geheimnisvolle Verbindung zwischen Tschuffis und Trickstern zu ergründen, als auch eine sensationelle Entdeckung zum Wohle der Dorfgemeinschaft gemacht zu haben.

In vier Teile gegliedert erzählt Thompson Rilkas Geschichte anspruchsvoll, aber gut verständlich. In bildreichen Worten versteht sie es, seelische wie körperliche Gefühle der Ich-Erzählerin hautnah zu vermitteln und offenbart darüber hinaus über viel Kreativität bei der Erschaffung einer phantasievollen Pflanzen-, Tier- und Fabelwesenwelt, in der jedoch auch Bekanntes Platz hat. Neben der sehr spannenden Haupthandlung spricht die Autorin eine Vielzahl anderer Themen an, die das Buch auch für diejenigen empfehlenswert machen, die sich nicht unbedingt zur Gemeinde der Fantasy-LeserInnen zählen.