Nach dem Unglück schwang ich mich auf, breitete meine Flügel aus ...

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Teaser

Ein Jahr braucht die 15-jährige Jenna, um sich nach dem schweren und für ihre Mutter tödlich verlaufenden Autounfall ihren Schuldgefühlen zu stellen und endlich zu genesen. Wieviel Liebe es braucht und wieviel Rückschläge man in Kauf nehmen muss, einen tief verletzten und verunsicherten Menschen zu helfen, wird eindrucksvoll dargestellt.

Beurteilungstext

Jenna flüchtet nach dem Unfall “ins Blaue”. Durch die starken Schmerzmittel befindet sie sich lange in einem halbwachen Zustand, aus dem sie auch nicht zurückkehren möchte. Die Realität schmerzt. Die Gedanken, dass sie durch eine unbedachte Reaktion ihrerseits den Unfall auf der Brücke ausgelöst haben könnte, lässt sie nicht mehr los, macht sie sprachlos und beinahe lebensmüde. Caroline, die Lieblingsschwester ihrer Mutter, übernimmt die oft aussichtslos erscheinende Aufgabe, das schwer traumatisierte Mädchen in ihre Familie einzugliedern und sie auf dem Weg zur Gesundung zu begleiten. Jenna reagiert auf vieles misstrauisch und abweisend. Ihr Gewissen funktioniert zwar noch, es hindert sie aber nicht daran, ihre Verwandten zu belügen und auch zu betrügen. Die Abhängigkeit von den starken Schmerzmitteln haben sie anfällig für den Gebrauch von Betäubungsmitteln jeglicher Art gemacht. Ganz schlimm wird es, als sie in der Schule Trina Holland kennen lernt, ein ausgeflipptes, unzufriedenes Mädchen. Diese kann ihr als einzige das Gefühl vermitteln, ihre Freundin zu sein, missbraucht jedoch Jennas Vertrauen und Abhängigkeit. Zum Glück gibt es da noch einen interessanten Jungen, der fast wie ein Schutzengel für Jenna auftrit.
Der psychologische Jugendroman ist in all seiner Kompliziertheit verständlich geschrieben und beeindruckt durch seine poetische Sprache. Der Leser leidet mit Jenna und lernt ihre verschlungenen Gedankenwege kennen. Die Lektüre des Buches ist überaus spannend und bewegend. Außerdem kann sie helfen, Menschen geduldiger zu begegnen, die scheinbar alle gut gemeinten Hilfsangebote ablehnen und entgegengebrachtes Vertrauen nicht sofort zu würdigen wissen.