Mythen, Monster und Machtkämpfe im alten Griechenland

Autor*in
Davies, James
ISBN
978-3-95728-722-9
Übersetzer*in
Müller-Walraff, Gundula
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
64
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)ComicMärchen/Fabel/Sage
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Fans der Griechischen Sagen aufgepasst! Ein neues Buch versammelt sieben der bekanntesten Sagen im Comic-Format und bietet weitere spannende Informationen rund um Götter, Mythen und Fabelwesen. James Davies hat das Ganze mit viel Humor und sehr modern umgesetzt.

Beurteilungstext

Schon das Inhaltsverzeichnis zeugt von der kreativen Herangehensweise: Die Kapitelüberschriften sind auf nebeneinanderstehenden Säulen notiert, auf diesen stehen im griechischen Stil bemalte Tongefäße und Amphoren mit Abbildungen von Gesichtern, Monstern oder Gegenständen. Sprachlich sind die Sagen einer ordentlichen Frischzellenkur unterworfen worden: Hier gibt es einen „miesen Deal“ von König Minos, Weggefährten werden mit „Bro“ tituliert und Hermes informiert Pandora über ihre Fähigkeiten mit „Jetzt kannst du, äh, na ja, voll gut sprechen.“ Diese Mittel sind in jeder Geschichte eingesetzt und verleihen den teilweise ja doch recht grausamen Geschichten einiges an Lockerheit.
Auch inhaltlich werden hin und wieder witzige anachronistische Details eingestreut: Der Vater von Theseus erinnert seinen Sohn daran, die Reise zum Minotaurus nicht ohne Zahnbürste anzutreten, Orpheus winkt den Fährmann Charon mit einem „Taxi!“-Ruf zu sich, Paris freut sich bei seinem Besuch auf dem Olymp, dass alles so aussieht wie auf den Vasen.
Zeichnerisch hat James Davies einen einfachen, schlichten Strich gewählt. Die Gesichter besitzen Kulleraugen und gedrungene Körper, haben etwas kindlich Wildes, Verspieltes. Sie sind sehr bunt in kräftigen Farben gestaltet. Jeder Comic hat ein eigenes Farbtableau.
Der Künstler bedient sich auch der Symbolsprache von Emoji, so hat die verliebte Ariadne beispielsweise zwei Herzen statt Augen. Orpheus Geschichte wird mit einem Plakat eingeläutet, auf dem der Held als „DER Rockgott Griechenlands“ angekündigt wird. Das Verlaufen im Labyrinth ist in einem Panel dargestellt, in dem der Theseus mehrfach auftaucht: treppabwärts, im 90 Grad-Winkel geneigt, auf dem Kopf stehend suchend umherblickt – eine tolle visuelle Umsetzung! Die Reise in die Unterwelt ist auf einer Doppelseite als Werbeflyer einer Reiseagentur (H&T-Reisen für Hermes und Thanatos) angelegt.
Für schon etwas müde Augen (oder sehr junge bzw. eher ältere erwachsene Leser:innen) scheint die Schrift arg klein. Die meisten Kinder wird das aber kaum stören. Auch der Kontrast ist an wenigen Stellen unglücklich gewählt: schwarze Schrift auf lila Untergrund ist nur bei sehr guter Beleuchtung klar zu erkennen.
Neben den Comic-Geschichten finden sich Doppelseiten, auf denen eingangs die Götter (als gezeichnete Figuren auf einer Amphore vorgestellt) werden, Informationen zur Entstehung der Sagen, eine Übersicht zu den Fabelwesen sowie den drei Moiren, die angeblich das Schicksal lenkten. Eine geographische Karte zu den mythischen Orten Griechenlands rundet das wirklich gelungene Buch ab.

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Diese Rezension wurde verfasst von ah; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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