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• Freundschaft
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Teaser

Als ihre Familie aufs Land zieht, knapp 200 km weg von ihrem geliebten Hamburg, bricht für die sechzehnjährige Pina die Welt zusammen. Sie muss ihre beste Freundin Fritz zurücklassen, die gemeinsam mit ihr und Ana die Mädchenpunkband LÄRMBELÄSTIGUNG bildet, und hat überhaupt keine Lust mit den Jugendlichen aus Pillheim in Kontakt zu treten. Durch ihren zwölfjährigen Bruder lernt sie die Jungenband DIE NAMENLOSEN kennen.

Beurteilungstext

So stachelig wie ihre Frisur gibt sich auch Pina, als sie zum ersten Mal in die neue Klasse kommt. Ganz bewusst gibt sie sich arrogant und distanziert. Die gut gemeinten Gesten der Klassenkameraden lehnt sie ab. Sie unternimmt alles, um nicht in den Kreis der Jugendlichen aufgenommen zu werden. So gibt sie sich auch gegenüber den drei Jungen der Band, Mick, Piet und Lenni. Mick und Piet gehen in die Parallelklasse. Während Mick von Pinas Auftreten fasziniert ist und sich in sie verliebt, lehnt Piet die arrogante ‚Tussi' entschieden ab. Das Eis bricht erst nach ihrem ersten Gig, der ein großer Erfolg ist. Obwohl Mick seinem Freund deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er in Pina verliebt ist, wird Piet im Umgang mit ihr immer lockerer. Mick traut sich nicht Pina die Wahrheit zu sagen. Diese spürt zwar, dass er sie sympathisch findet, aber da Mick nicht aus sich herausgeht, kann sie sein Verhalten nicht erklären. Als Mick das Stadtfest zu einem Outing nutzen will, kommt ihm Piet zuvor - er küsst die völlig überraschte Pina, die sich aber auch nicht wehrt. Mick überrascht die beiden - für ihn bricht eine Welt zusam-men. Pina kann sich nicht entscheiden, versucht aber den bevorstehenden Wettbewerb zu retten. Mit Hilfe von Lenni, Piets großem Bruder, bekommt sie die beiden Rivalen wieder auf die Bühne. Dennoch bringt der bevorstehende London-Aufenthalt für Pina eine günstige Gelegenheit Abstand von der schwierigen Situation zu bekommen. Während Mick Verständnis für ihre Entscheidung hat, reagiert Piet mit Ablehnung. Keiner der drei Jungen erklärt Pina, dass Piet ein ähnliches Verhalten bei seiner Schwester Jule erlebt hat. Sie ähnelte in vielen Punkten Pina, das war auch der Grund für Piets anfängliche Ablehnung. Das Ende der Dreierbeziehung bleibt offen, Pina gibt in einer Mail an Mick zu verstehen, dass sie das Leben und die Leute auf dem Land nun doch lieb gewonnen hat.
Pina wirkt auf den Leser zunächst ziemlich arrogant - sie lebt ihre Wut, das vertraute Umfeld verlassen zu müssen, auf Kosten der anderen aus. Pina ist sehr selbstbewusst, impulsiv und keineswegs auf den Mund gefallen. Dank der Mails an ihre Freundin Fritz erfährt der Leser, dass das Mädchen auch eine sensible Seite hat. Dennoch wagt sie es nicht Mick zu sagen, dass sie ihn sympathisch findet. Beide führen den entscheidenden Schritt nicht aus. Anhand der Geschichte lässt sich leicht erkennen, dass eine ‚offene' Kommunikation wichtig ist und vielerlei Missverständnisse vermeiden würde. Der Schluss zeigt, wie schwer es den Jugendlichen fällt sich entscheiden zu müssen. Das eine zu haben und dabei das andere nicht aufgeben zu wollen - dieses Motiv zieht sich durch die Handlung wie ein roter Faden. Das Buch ist sowohl für die Bibliothek als auch als Klassenlektüre zu empfehlen, wobei es durchaus sein kann, dass die jugendlichen Leser den offenen Schluss kritisieren.