Morton Rhue: Leben und Werk
- Autor*in
- Bardola, Nicola
- ISBN
- 978-3-473-58407-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 250
- Verlag
- Ravensburger
- Gattung
- –
- Ort
- Ravensburg
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 7,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
In ""Morton Rhue: Leben und Werk"" fasst Nicola Bardola biografische Aspekte, vor allem aber die Inhalte, Hintergründe und Bedeutung der Romane des US-amerikanischen Schriftstellers Morton Rhue, eigentlich Todd Strasser, in einem Handbuch zusammen.
Beurteilungstext
Bekannt wurde Morton Rhue in Deutschland vor allem durch seinen Roman ""Die Welle. Bericht über einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging"" (1984).
Bardolas Analysen hierzu nehmen eine zentrale Rolle ein. Er behandelt die Inhalte ausführlich, geht auf die Hintergründe ein und betrachtet auch die zahlreichen Adaptionen der Geschichte in Theater, Film und Graphic Novel.
Bis dahin begegnet dem Leser ein abwechslungsreiches Leseerlebnis: Zunächst lernt er den Autor als Person kennen, Anekdoten werden eingestreut, Bilder gezeigt, verschiedene Textformen wie Interviews wechseln sich ab mit geschlossenen Betrachtungen sowie zitierten Passagen aus Rhues Werken oder den Adaptionen.
Fraglich ist, ob Bardola hiermit eine jugendliche Zielgruppe erreicht, denn oftmals scheint es, als schreibe er über die Köpfe der Jugendlichen hinweg. Zwar ist die lebendige Vermittlung der biografischen Aspekte Morton Rhues dem anekdotenhaften Erzählen Bardolas zu verdanken, doch wirkt der mehrmalige Hinweis darauf, dass die beiden Autoren sich persönlich kennen, bisweilen nahezu anbiedernd.
Weniger ausführlich, dennoch ähnlich abwechslungsreich folgen weitere Untersuchungen zu den Romanen ""Ich knall euch ab!"" und ""Asphalt Tribe"". Letzteres gewinnt auch durch Auszüge aus der Graphic Novel von Stefani Kampmann.
Noch sieben weitere Romane, darunter auch die unter Todd Strasser geschriebenen Thriller, werden behandelt. In der Kürze beschränkt sich Bardola hierbei auf Textzitate und Zusammenfassungen, in die er seine Interpretationen einfließen lässt. Diese aneinander gereihte Menge an Analysen ermüdet. Wenig überraschend trifft der Leser am Ende des Buches auf die Werbeanzeigen der besprochenen Bücher, die allesamt bei Ravensburger erscheinen.
Die auf dem Buchdeckel angepriesene Kurzgeschichte ""Auf der Brücke"", die in diesem Buch erstmals in deutscher Übersetzung erscheint, scheint willkürlich dazwischen gesetzt worden zu sein. Eine deutlichere gestalterische Abhebung wäre angebracht gewesen.
Auch insgesamt besticht das Buch nicht durch eine ansprechende grafische Aufmachung. Der Einband wirkt wie in den 1990er Jahren stehen geblieben. Die Buchseiten sind bei zwar angenehmer Schriftgröße eng beschrieben.
Es ist verständlich, dass Bardola auf das erzieherische Potenzial der Romane von Morton Rhue eingeht. Allerdings schweift er in eigene pädagogische Plädoyers mit deutlich erhobenem Zeigefinger ab und schreckt damit unter Umständen den jugendlichen Leser ab.
Für Jugendliche ist das Handbuch allenfalls eine hilfreiche Unterstützung für den Unterricht. Für Erwachsene, insbesondere für Lehrer ist es ein durchaus geeignetes Nachschlagewerk, das jedoch nicht zum Lesen an einem Stück anregt.