Mond - Eine Reise durch die Nacht

Autor*in
Hegarty, Patricia
ISBN
978-3-8458-1891-7
Übersetzer*in
Höck, Maria
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Teckentrup, Britta
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
München
Jahr
2018
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

„Hast du je darüber nachgedacht, warum der Mond scheint in der Nacht?“ Hier taucht die Leser*in ein in eine fantastische und geheimnisvolle Welt – eine Welt, die ganz im Dunkeln liegt und nur zaghaft ihre Bewohner präsentiert. Ob der Fuchs im Wald oder der Elefant in der Steppe - alle finden im Mond ihren treuen Begleiter. In poetischer Sprache und zauberhaften Bildern zeigt uns Britta Teckentrup faszinierende Einblicke in wunderschöne Naturschauspiele. Sanft und leise wie der Mondschein.

Beurteilungstext

Seit Menschengedenken strahlt der Mond eine gewisse Faszination auf uns aus. Nacht für Nacht leuchtet er mal sanft, mal hell und gibt den Dingen dadurch ein Antlitz. Er wandert, ob als schmale Sichel oder als große Scheibe, über Wälder, Seen und Berge. Er vermag den dichtesten Urwald zu durchdringen und Ebbe und Flut zu lenken.
Im Buch der Graphikerin und Illustratorin Britta Teckentrup geht nichts von dieser Faszination verloren. Ganz im Gegenteil! Sie fängt sie ein auf eine magische, fast zauberhafte Weise. Wie träumen nachts Menschen, Tiere, Pflanzen und Bäume im Lichte des Mondes? Mit dieser Frage nimmt sie die Lesenden mit auf eine Reise durch die Nacht. Es gibt keine fassbare Hauptfigur, dafür den Mond als ewige Konstante, der durch das Buch führt. Mit jeder neuen Doppelseite verändern sich allerdings seine Gestalt und auch die Kulisse, auf die er wirkt. So zeigt er sich zunächst ganz schmal und schlank im heimischen Wald, um dann, stetig zunehmend, seine Reise in einer Wüstenlandschaft, am Nordpol oder im Dschungel fortzuführen. Genau in der Mitte des Buches sehen wir ihn schließlich als Vollmond in seiner ganzen Pracht, ehe er dann, über dem Meer beginnend, wieder abnimmt und seine Präsenz zurücknimmt.
Der besondere Clou: Ausstanzungen helfen, die verschiedenen Mondphasen begreiflicher zu machen und lassen den Mond, durch diese Gucklöcher betrachtend, zugleich plastischer und geheimnisvoller erscheinen. Begleitet und voller Ehrfurcht und Staunen bewundert wird er auf jeder Doppelseite von den im jeweiligen Lebensraum typisch anzutreffenden Tieren. Dezent am unteren Bildrand, in zwei Zeilen und in Reimform, wird im Text von der Wirkung des Mondes auf sie erzählt. Allerdings lenkt er lediglich die Aufmerksamkeit der Rezipient*innen auf einen ausgewählten Bildausschnitt, der sich auch schnell finden lässt. Mehr braucht der Text aber auch nicht zu erzählen - einfacher Ton, kurz gehalten, knapp. Vielleicht erscheint er aber gerade deswegen so ansprechend und lädt zum Mitsprechen und –reimen geradezu ein. Wesentlich detailverliebter wirken dafür die großen Panoramabilder, die in der für Teckentrup typischen Mischtechnik aus Collage und strukturiertem Papier überzeugen. Dunkle Farben dominieren die Bildwirkung, lassen das Szenario aber niemals düster oder unheimlich erscheinen. Vielmehr wirkt der Mond in seinem leuchtenden, warmen Gelb noch strahlender und zugleich magischer - als würde er das Geschehen um sich herum nicht nur still beobachten, sondern überhaupt erst lebendig werden lassen.
Von Vorteil erscheint an dieser Stelle das Fehlen eines klassischen Storytellings mit einer Einleitung, einem dramaturgisch spannenden Hauptteil und einem ausklingenden, versöhnlichen Schluss. Die unterschiedlichen Mondphasen geben zwar eine gewisse Chronologie des Erzählens vor, auf die aber durchaus auch verzichtet werden kann. So können die Lesenden, besonders die sehr jungen Buchbetrachter*innen, beliebig auf Seiten verweilen, vor- oder zurückblättern oder auch Seiten überspringen. Dem Vorlesespaß tut dies keinen Abbruch. Die Entdeckungen im Bild werden auch ohne feste Erzählstruktur über den Text hinaus zur Anschlusskommunikation anregen, sofern eine erfahrene Leser*in dies unterstützt.
Britta Teckentrup hat hier ein künstlerisches Bilderbuch geschaffen, das gerade durch seine Konzentration auf die Geschehnisse bei Nacht eine besondere Anziehungskraft auf jüngere Rezipient*innen ausüben wird. Das gemeinsame Entdecken seiner Geheimnisse scheint daher als sehr empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stin; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 01.10.2018

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