Momo. Ein Bilderbuch

Autor*in
Ende, Michael
ISBN
978-3-522-46051-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Ceccarelli, Simona
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Weltbestseller wird hier in einem Auszug als Bilderbuch neu inszeniert. Eindrücklich und pointiert...

Beurteilungstext

Michael Endes Geschichte von dem Mädchen Momo und dem Geheimnis der Zeit ist weltweit ein Bestseller und vielfach adaptiert worden. Momo lebt in einer kleinen Vorstadt in der Ruine eines Amphitheaters. Die Menschen der Umgebung lieben sie, denn sie kann wie keine andere zuhören und den Menschen damit Zuwendung und Sinn geben. Doch in einer zunehmend beschleunigten Welt geraten diese Momente der Muße zum überflüssigen Luxus und es entspinnt sich eine rasante und märchenhafte Geschichte um die finsteren Agenten der Zeitsparkasse und den geheimnisvollen Meister Hora, den Wächter der Zeit.
Im vorliegenden Bilderbuch wird nur der mehr oder weniger realistische Anfang des Romans in Bild und Text in Szene gesetzt. Momos Ankunft im Amphitheater, die Menschen, die sie annehmen, ihre Fähigkeit zuzuhören und mitzuspielen und schließlich die besondere Freundschaft zu Gigi Fremdenführer und Beppo Straßenkehrer. In einer von Uwe-Michael Gutzschhahn geschickt bearbeiteten Textfassung, in der der Sound der Stimme Michael Endes unverkennbar erhalten bleibt, wird die Grundlage für die Neubebilderung gelegt. Simona Ceccarelli entwirft dann malerisch eindrückliche und naturalistisch gehaltene Bildwelten, die auch an die Spielfilmfassung erinnern. In den opulenten Szenen werden realistischen Handlungsmomente und fantastische Vorstellungsinhalte fast surrealistisch miteinander verwoben und gehen ineinander über. So wird das idealisierte Bild der antikapitalistischen Idylle aus Endes Werk hier eindrücklich in Szene gesetzt, auch wenn die gesellschaftskritische Komponente der Hauptgeschichte ausgespart bleibt. Neben den großen Szenenbildern finden sich auch kleine panelartige Bildausschnitte und hochfrequente Bildfolgen. Schließlich findet der Autor Michael Ende in der Figur des Beppo ein visuelles Gegenüber, das entdeckt werden kann. Diese Vielschichtigkeit wird dem Werk gerecht und überzeugt dann auch in der starken Verknappung. Ein interessanter Versuch, handwerklich beeindruckend. Sehr zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 23.12.2023