Mit offenen Augen

Schlagwörter

• Familie
• Gender/Geschlecht

Teaser

Eigentlich lebt Franky in gut situierten Verhältnissen. Den erfolgreichen Vater vergöttert sie, die Familie scheint nach außen intakt. Langsam bröckelt die Fassade und die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten. Franky stürzt in einen Gewissenskonflikt, indem sie sich zwischen ihrem Vater, der sie schwer enttäuschte, und der Wahrheit entscheiden muss.

Beurteilungstext

Franky ist ein starkes Mädchen. Sie ist fest in der Schule und in diversen Vereinen integriert, stets gut aufgelegt und sympathisch. Doch ihre familiären Verhältnisse sind gespalten. Da ist der überaus lebensfrohe und erfolgreiche Vater, den sie liebt und verehrt. Dazu gehört die ängstliche zurückhaltende Mutter, die sich mehr und mehr von der Familie zurückzieht und in ihrer eigenen Welt lebt. Unter dieser Situation leiden die Kinder.
Eine beeindruckende Episode gestaltet die Autorin, als sie Franky bei einem Besuch einer befreundeten Familie wilde, eingesperrte Tiere befreien lässt. Mutig steht das Mädchen zu ihrer Tat, hartnäckig verweigert sie eine Entschuldigung dafür, voll in dem Bewusstsein, dass man auch eine Strafe hinnehmen kann, wenn man das Richtige getan hat. Diese Episode ist der Familienkatastrophe vorgelagert. Die Mutter verschwindet, der Vater wird nach langwierigen Verhören als Mörder überführt, wobei Franky maßgeblich zur Aufklärung beigetragen hat.
Der Leser ist erschüttert über die dargestellten Verhältnisse. Es fällt ihm schwer, eine derart extreme Situation nachzuempfinden. Die zugespitzte Handlung dient ihm, den Mut der jungen Franky zu erkennen, wie sie konsequent die Wahrheitsfindung unterstützt und damit das Richtige tut.