Mit einem Koffer voller Träume

Autor*in
Giff, Reilly
ISBN
978-3-423-71258-3
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Knorr, Peter
Seitenanzahl
206
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2007
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
6,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Krieg 1870/71 wird die 13-jährige Dina als Spionin von deutschen Soldaten festgenommen. Sie kann fliehen, wird aber weiterhin gesucht. Kurz entschlossen schickt sie ihre Mutter zu Onkel Lucas nach New York. Ein Traum scheint wahr zu werden!

Beurteilungstext

Man schreibt das Jahr 1870. Obwohl Vater Schütz, ein Schlossermeister in Breisach/Baden früh verstorben ist, hat die Restfamilie (Mutter, Töchter Katharina (17) und Dina(13) und die beiden Brüder Franz und Friedrich ein gesichertes Einkommen: Mutter und Töchter sind begabte und fleißige Schneiderinnen. Doch dann widerfährt der eigenwilligen Dina ein absurdes Missgeschick: Sie überquert nachts heimlich den Rhein, um mit ihrer französischen Freundin Elise Schnittmuster auszutauschen - und wird auf dem Rückweg von deutschen Soldaten als “Spionin” festgenommen. Sie kann sich zwar befreien und flüchten, aber es wird nach ihr gesucht. Kurz entschlossen schickt sie die Mutter auf die Reise nach Amerika - eine Einladung des Onkels für Katherina liegt vor. Mutterseelenallein fährt die 13-Jährige über den großen Ozean - um beim Onkel genau dieselben Lebensbedingungen vorzufinden, die sie daheim insgeheim verabscheut hat: eine Nähmaschine! Von Heimweh gebeutelt, weiß sich Dina jedoch in New York zu behaupten - mit der Herstellung von kostbaren Kleidern und mit Hüten! Sie bleibt in den USA und wird die geliebte Mutter/ Großmutter und Urgroßmutter einer großen Familie.
Mit dieser Auswanderergeschichte aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts hat die Autorin ihrer eigenen Urgroßmutter ein großartiges Denkmal gesetzt. Sie konnte aus den Erzählungen ihrer Vorfahren mütterlicherseits schöpfen. Es gelingt ihr in faszinierender Weise nicht nur, ein sehr eigenwilliges und eigenständiges junges Mädchen zu skizzieren, sondern sie beschreibt auch recht genau, anschaulich und z.T., dramatisch, unter welchen Bedingungen sich die Einwanderer der ersten Generation “durchschlagen” mussten, aber auch wie Eigeninitiative, Fleiß, Phantasie und Durchsetzungsvermögen zu erfreulichen, wenn auch zunächst bescheidenen Erfolgen führten. Das auch in Details sehr anschaulich beschriebene Leben der jungen Einwandererin liest sich spannend wie ein Krimi - und bleibt dies auch bis zum Ende.
Herzlich empfohlen, nicht nur für geschichtsinteressierte junge Leser/innen ab ca. 12/13 Jahren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPKim.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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