Messias Maschine
- Autor*in
- Beckett, Chris
- ISBN
- 978-3-426-51119-0
- Übersetzer*in
- Schmidt, Jakob
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 332
- Verlag
- –
- Gattung
- Taschenbuch
- Ort
- München
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
George lebt mit seiner Mutter in Illyria, einem technisch hoch entwickelten Stadtstaat , in dem Roboter entwickelt werden, die man von Menschen nicht mehr unterscheiden kann, weil sie mit Haut überzogen sind. Besonders hübsch aussehende weibliche Roboter dienen im Bereich der Prostitution. So verliebt sich George in Lucy. Als sämtliche Festplatten in den Robotern ausgetauscht werden sollen, flieht George mit Lucy und erlebt den starken Widerstand religiöser Menschen gegen die Computer.
Beurteilungstext
Hinter der sehr spannend in einer für junge Menschen durchaus verständlichen Sprache geschriebenen Fantasygeschichte befasst sich der Verfasser mit der Frage nach dem Sinn christlicher Religion in einer Welt, in der der Mensch das Leben in die eigenen Hände nimmt. George Simling lebt in dieser technisch fortschrittlichen Welt, in der man so genannte “Hochentwickelte Sinnliche Vergnügungseinheiten” baut, deren einprogrammiertes Denken und Verhalten sich selber weiter ausbauen kann. Hier hat der Glaube an einen wirkenden Gott keinen Raum mehr. Außerhalb von Illyria City lebt eine Form von Religiosität, die derart antiquiert ist, dass es notwendiger Weise zum Kampf beider Ideologien kommen muss.
George flieht mit seiner synthetischen Freundin Lucy, die ihm alle sexuellen Freuden anbietet, in die Orte auf dem Balkan, wo er sehr unterschiedliche Reaktionen und Auseinandersetzungen mit den teils naiv religiös denkenden Menschen erlebt. Eines Tages übergibt er Lucy dem Mob, der die “schöne Maschine” verbrennt. Doch sie
übersteht die mutwillige Zerstörung und tritt zuletzt als “Messias-Maschine” in der Öffentlichkeit auf. Total verwirrt verehren die Menschen schließlich bei einer Großveranstaltung in Tirana den Roboter-Messias als den in allen Lebenslagen helfenden Gott.
Georges Mutter Ruth lebt schließlich in einem elektronischen Mietkörper, in dem sie durch Verbindung zur Zentrale virtuelle Erlebnisse in grenzenlosem Glück erfährt.
Die Auseinandersetzungen zwischen atheistischem Denken und orthodoxem Christentum bleiben wenig aussagekräftig, weil zu oberflächlich, was mich veranlasst, die sonst sehr interessante und nachdenkenswerte Erzählung nicht in die Kategorie “sehr empfehlenswert” einzuordnen.