Meine wunderbare Märchenwelt - Die schönsten Märchen der Brüder Grimm
- Autor*in
- Stiefenhofer, Martin
- ISBN
- 978-3-451-70768-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- /
- Illustrator*in
- Bedrischka-Bös, Barbara
- Seitenanzahl
- 96
- Verlag
- Herder
- Gattung
- BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
- Ort
- Freiburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 4-5 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Teaser
Neunzehn Märchen der Brüder Grimm werden erzählt und in großflächigen bunten Bildern in Szene gesetzt.
Beurteilungstext
Aus der Sammlung der Brüder Grimm wurden neunzehn bekannte Märchen ausgewählt und in doppelseitige, aktions- und farbenreiche Bilder umgesetzt. Vignetten und Einzeldarstellungen beliebter Märchenfiguren lockern den sprachlich überarbeiteten, zweispaltig und dadurch übersichtlich gedruckten Märchentext auf und fangen jeweilige Stimmungen ein. In goldgeprägten Buchstaben auf blauem Grund präsentiert sich das Buch unter dem Titel “Meine wunderbare Märchenwelt” und lockt durch grellbunte Gestaltung des Titelbildes Leser/Zuhörer/ Betrachter in diese Welt hinein, die von zahlreichen Märchenfiguren bevölkert ist.
Immer wieder gibt es Neuausgaben der von den Brüdern Grimm gesammelten und aufgeschriebenen “Kinder- und Hausmärchen”. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in den Illustrationen, oft auch in ihrer sprachlichen Überarbeitung. Durch W. und J. Grimm haben die Märchen eine Form erhalten, der sich der Wiedererzähler nicht entziehen sollte. “Das Dauernde ist etwas Stilles und Reines”, haben sie 1819 im Vorwort zu der zweiten Auflage ihrer Märchen betont und dadurch den gewohnten Märchenton geprägt. Da können auch noch junge Zuhörer schon irritiert sein, wenn “Rotkäppchen” nicht die “kleine, süße Dirne”, sondern ein “kleines nettes Mädchen” ist und für Hänsel die weißen Kieselsteine vor dem Haus im Mondschein nicht wie “lauter Batzen”, sondern wie “Silberstücke” glänzen. Zu bedauern aber ist, wenn durch Auslassung eines Dialogteils in “Hänsel und Gretel “, in dem der arme Holzhacker durchaus an sich selbst denkend seiner Frau zu bedenken gibt, dass “wir für uns selbst nichts mehr haben” , die Stiefmutter damit allein die Schuldige an der Aussetzung der Kinder zu sein scheint und dadurch das Klischee von ihrer Bosheit verstärkt wird. Die großen Erzählbilder, die jeweils zum Schluss des Märchentextes zu betrachten sind, bringen jedoch den typischen Märchenweg zum Ausdruck, der von der Bewährung in Angst und Not über die Bestrafung des Bösen zur Rettung und Erlösung führt. Vorstellbar ist, dass ein Erwachsener das Märchen vorliest oder im gewohnten Märchenton erzählt, während die Zuhörer sich in die Bilder vertiefen, Handlung und Stimmung auf sich wirken lassen und in vielen Details erkennen. Die bildliche Gestaltung lockt auf originelle - wenn auch ein wenig kunterbunte Weise - in die Welt der Märchen und weckt Neugier auf den Grimmschen Märchenschatz, der von den Brüdern gesammelt und “wohlwollenden Händen” übergeben wurde.