Meine geordnete Welt oder der Tag an dem alles auf den Kopf gestellt wurde

Schlagwörter

• Behinderung

Teaser

Die dreizehnjährige Merilee wächst in dem kleinen texanischen Ort Jumbo auf, in dem das Leben keine besonderen Ereignisse bereithält. Da sie unter einer leichten Form von Autismus leidet, führt sie ein sehr geregeltes Dasein, das ihr Sicherheit im Alltag gibt. Ihre Lebenssituation ändert sich mit dem Auftauchen des kleinen Jungen Biswick.

Beurteilungstext

Es gibt immer wieder Bücher, die sowohl den Jugendlichen als auch Erwachsenen Leser im Innersten anrühren, Bücher der leisen Töne mit generationen- und zeitenumspannenden Botschaften. Der Erstlingsroman der amerikanischen Autorin Suzanne Crowley gehört meines Erachtens zu diesen Bücherjuwelen. Warum? Erzählt wird die Geschichte einer Außenseiterin, eines Mädchens, die mit ihrer leichten Form des Autismus für die Einwohner des texanischen Kaffs Jumbo von je her unnahbar und verschlossen wirkt. Als der kleine Biswick mit seinem Vater ins Dorf zieht und sich Merilee als Freundin erwählt ist diese anfangs alles andere als glücklich, weil dieser ihr sehr geregeltes Dasein (SGD), das durch monotone Abläufe und immer wiederkehrende Wiederholungen geprägt ist, aus den Fugen geraten lässt. Im Verlauf der Erzählung entfaltet sich die jeweils eigene Geschichte der Personen die mit Merilee in Beziehung stehen und lässt den Leser erkennen, das niemand perfekt ist, und gerade das den Menschen oft liebenswert macht. Die Bedeutung von Behinderung, die die Gesellschaft oft vorschnell für Menschen wie Merilee oder Biswick bereithält greifen oft zu kurz und zeigen oft nur die Unfähigkeit der Normalen sich mit den Besonderen einzulassen. Die Geschichte von Merilee zeigt jedoch, dass dieses Wagnis jedoch für beide Seiten gewinnbringend sein kann.