Meine Freunde, das Glück und ich

Autor*in
Roca, Elisenda
ISBN
978-3-7707-0219-0
Übersetzer*in
Bachhausen, Ursula
Ori. Sprache
Katalanisch
Illustrator*in
Bonilla, Rocio
Seitenanzahl
48
Verlag
Ellermann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hamburg
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Die kleine Violetta stellt ihre besten Freunde und Freundinnen vor und erzählt von den gemeinsamen Vorbereitungen für ein Stadtteilfest. Kinder aus unterschiedlichsten Herkunftsfamilien helfen sich gegenseitig und haben zusammen ihren Spaß. Auch die Erwachsenen beteiligen sich mit ihren besonderen Talenten und Möglichkeiten. Am Ende stellt sich Violetta vor; auch sie ist ein besonderes Mädchen.

Beurteilungstext

„So bunt wie die Wirklichkeit“ will dieses Bilderbuch sein. In Violettas Welt gibt es Kinder aus einer Patchworkfamilie, ein Mädchen mit zwei Mamas, einen besten Freund asiatischer Abstammung, Mütter, die eine Kehrmaschine fahren oder als Dirigentin arbeiten, schwule Väter, wilde Zwillingsbrüder, alleinstehende Erwachsene, freundliche Nachbarn und den kleinen Hund Struppi. Alle bilden „ein tolles Team“ und schaffen es trotz wetterbedingter Schwierigkeiten den Platz für ein gemeinsames Fest rechtzeitig zu schmücken.

Das alles wird aus Violettas Sicht in einfachen Sätzen erzählt. „Wir haben uns gern und helfen einander. Wir sind eine große Familie.“ Auf den letzten Seiten sieht man, wie sich alle Kinder für ein Foto aufgestellt haben und – zum ersten Mal – auch Violetta mit ihrem Fotoapparat. Wir Erwachsenen erkennen: das kleine Mädchen hat das Down-Syndrom. Beim Zurückblättern fällt auf, dass die Kleine bislang nur von hinten oder mit verdecktem Gesicht zu sehen war. Mit dem Wissen um Violettas Besonderheit sind die Aussagen des Buches nachvollziehbarer.

Die katalanische Autorin Elisenda Roca erzählt aus der Sicht dieses völlig vorurteilfreien Kindes, das alle Fakten als selbstverständlich nimmt. So werden die ,Besonderheiten‘ zwar benannt, aber nicht hervorgehoben. Die Häufung ungewöhnlicher Familienmodelle fällt wohl auch nur den erwachsenen Lesern auf, für die zuhörenden Kinder werden das Projekt, der Hund Struppi und witzige Details eines städtischen Alltags im Vordergrund stehen. Die Illustrationen ergänzen das Erzählte und zeigen deutlicher als der Text die Lebenssituation und das Umfeld der Personen: den chinesischen Laden, die Musikerfamilie in ihrer Wohnung voller Instrumente, die Stadtteilbibliothek. So harmonisch der Text Violettas Welt beschreibt, so liebevoll unkritisch sind die farbigen Zeichnungen Rocio Bonillas. Auch sie zeigen ein fröhliches, buntes Zusammenleben. Mögliche Schwierigkeiten werden ausgeblendet, aber in diesem Zusammenhang ist das auch passend.
Wie schön wäre doch eine Welt, in der alle so harmonisch zusammenleben könnten! Aus der Sicht kleiner Kinder ist das möglich. Und auch Menschen wie Violetta sehen die Welt wohl positiver. Zwar gibt es auch in ihrem (Bilderbuch-)Leben „Tiere, die stechen, und Leute, die herumschreien“, aber eben auch viele „beste Freunde“.

Das Bilderbuch ist geeignet für Familien und Kindertagesstätten und kann auch noch Erstlesern in die Hand gegeben werden. Man muss die Kinder nicht auf jede dargestellte Familiensituation besonders hinweisen, es werden sich aber sicher Fragen ergeben, die man mit kindgerechten Erklärungen beantworten muss. Dazu sollte sich der Vorleser im Vorfeld Gedanken machen.

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Diese Rezension wurde verfasst von htd; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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