Mein großer Atlas zur Europäischen Union

Schlagwörter

• Geografie
• Politik

Teaser

Die Staaten der Europäischen Union werden in Karten, Beschreibungen und Zeichnungen vorgestellt.

Beurteilungstext

Es ist sicherlich richtig und wichtig, auch kleineren Kindern die alten und neuen Mitgliedsstaaten der EU in ihren Eigenheiten und Besonderheiten vorzustellen. Es ist sicherlich auch wichtig, den Kindern zu verdeutlichen, dass durch die EU und deren Erweiterung der Frieden in Europa gesichert werden soll. Auch die Möglichkeiten, in der EU ohne Beschränkungen zu reisen, zu leben und zu arbeiten, sollten die Kinder kennen lernen. Ob sie dazu aber im Vorspann die Seite “So gebrauchst du einen Atlas” benötigen oder alle Details (allerdings sehr stark verkürzt) über die Organisation und die unterschiedlichen Einrichtungen der EU brauchen, erscheint fragwürdig, wenn die Zielgruppe, wie der Verlag ausweist und wie das Titelbild suggeriert, Kinder ab 5 Jahre sind. Müssen die wirklich wissen, was das Schengener Abkommen besagt oder welche Staaten der EU Gründungsmitglieder und welche gleichzeitig in der Nato sind oder dass sechs EU-Staaten als Staatsform eine konstitutionelle Monarchie haben. Interessant ist sicherlich für die kleinen Leser/innen zu wissen, in welchen Staaten man mit dem Euro bezahlen kann und in welchen nicht.
Die Reihenfolge, in der die Staaten im Buch vorgestellt werden, ist willkürlich: Es beginnt mit Deutschland und endet mit Luxemburg und Malta. Mehrere Staaten werden auf zwei Doppelseiten vorgestellt, andere auf nur eine Seite. Immer aber gibt es eine kleinen Kasten mit wesentlichen Fakten des Staates (wünschenswert wäre ein Vergleich der Staatsgrößen oder Bevölkerungszahlen - größtes, kleinstes, bevölkerungsreichstes, bevölkerungsärmstes Land). Außerdem gibt es jeweils eine kleinen Sprachführer, der aber eher ein netter Gag ist als eine tatsächliche Hilfe bei der Reise in dieses Land. Die Auswahl der Besonderheiten und der Sehenswürdigkeiten eines jeden Staates erscheint recht willkürlich, meist aber trifft sie die Kenntnisse (Schweden: Pippi Langstrumpf) oder Interessen der Kinder (besondere Tiere, Hinweise auf Eroberer etc.), bisweilen jedoch ist sie auch etwas fragwürdig (Ungarn und Gulasch). Warum aber sind in diesen Atlas schon die erst 2007 beitretenden Staaten Rumänien und Bulgarien aufgenommen? Das verwirrt, und warum auf dem Titelbild elf Kinder mit Shirts in Nationalfarben auftreten, bleibt ebenfalls völlig unklar.