Mein Freund Salim

Autor*in
Marmon, Uticha
ISBN
978-3-7348-4010-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
160
Verlag
Magellan
Gattung
Ort
Bamberg
Jahr
2001
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hannes ist ganz damit beschäftigt, das Gruselkabinett für die Schulfeier vorzubereiten. Da tritt der merkwürdige Vogeljunge in sein Leben: Spricht nicht, benimmt sich merkwürdig und hat zu kleine Klamotten an. Und ein Zuhause scheint er auch nicht zu haben, nur ein Herkunftsland namens Syrien.

Beurteilungstext

Als es neben dem Spielplatz knallt, wirft sich der fremde Junge mit der komischen Mädchenjacke in den Sand und verschwindet dann. Zurück bleibt ein arabisches Buch mit Zeichnungen. So tritt Salim in das Leben der deutschen Kinder Hannes und Tammi, die eigentlich nur ganz normale Grundschulkinder sind. Und plötzlich steht da immer wieder am Schulzaun der neue Junge. Er spricht nicht, geht nicht zur Schule und scheint „irgendwo“ zu leben. Als sich herausstellt, dass dieses Irgendwo das alte Holzboot auf dem Spielplatz ist, sind die Geschwister längst fasziniert von Salim und seiner Geschichte, von der sie durch seine Zeichnungen erfahren.

Hier haben wir ein Kinderbuch, das sehr vorsichtig und überhaupt nicht plakativ allein reisende Flüchtlingskinder thematisiert – ohne dies zu benennen. Die Geschichte lässt viel Raum für Fragen und Gespräche, zwingt jedoch keine Themen auf. Das Ende der Geschichte ist offen, kein unlogisch-schnulziges Happy End, aber auch keine Abschiebung. Alles ist möglich, eine gewisse Traurigkeit bleibt jedoch nach den letzten Seiten. Es klingen einige Fragen nach: Und was passiert jetzt? Wie hätte ich reagiert? Gibt es eigentlich Hilfssysteme? Kommen meine Kinder in Kontakt mit Flüchtlingskindern? Wie würde ich auf bestimmte Fragen reagieren? Wie alt muss ein Kind sein, um mit ihm über Flucht/Flüchtlinge zu sprechen? Und hat Salim seine Eltern wiedergefunden? Warum sagt Hannes Vater, in Schweden könnte die Familie eine neue Heimat finden – warum nicht in Deutschland?

Falls sich ein Erwachsener dazu entschließt, im Grundschulalter die Themen Flucht und vor allem allein reisende Flüchtlingskinder zu thematisieren, hält er mit dem Buch „Mein Freund Salim“ eine ausgezeichnete Grundlage in den Händen. Sensibel führt das Buch zu schwierigen Themen, die jedoch nicht thematisiert werden können. Die Geschichte lässt offen, in welche Richtung gefragt und weitergedacht wird. Ein wunderbares Buch mit viel Potential.

Uticha Marmon ist Autorin mehrerer Kinderbücher. Außerdem studierte sie Dramaturgie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Pädagogik. Uticha Marmon arbeitet als Dramaturgin, Lektorin und Autorin.

AJuM Hamburg, Enja Weyhe

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von E. Weyhe; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 14.02.2016

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