Artur & Ananas

Autor*in
Marmon, Uticha
ISBN
978-3-522-50726-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Bruder, Elli
Seitenanzahl
127
Verlag
Thienemann
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Stuttgart/Wien
Jahr
2022
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
VorlesenBücherei
Preis
11,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Den Hamster zum Geburtstag kann Artur nicht bekommen. Vater ist zu allergisch. Das gut geplante Fest mit den Eltern und den beiden Geschwistern scheint von Anfang an misslungen. Er bekommt kein Tier und auch keinen Besuch im Tierpark. Aber, ohne dass die Familie es merkt, ist ihm ein ungewöhnlicher Vogel zugeflogen, mit dem er wirklich kommunizieren kann. Die Polizei im Haus, ein Dieb in der Nachbarschaft und eine pfiffige Nachbarin bereiten allen Beteiligten einen unvergesslichen Tag.

Beurteilungstext

Auch die Eltern von Artur sind traurig, dass sie seinen größten und einzigen Wunsch nicht erfüllen können. Ein Besuch im Tierpark kommt natürlich auch nicht in Frage. Daher scheint der ersehnte Tag von vornherein zum Scheitern verurteilt zu sein.
Doch als ihm ein sprechender Wellensittich zufliegt, der sich als „Ananas“ vorstellt, scheint der Tag doch noch gerettet. Noch ahnt Artur nicht, was später alles geschehen wird.
Der Vogel kann nicht nur einzelne erlernte Wörter sprechen, sondern verfügt über einen völlig normalen Wortschatz. Er benutzt liebend gern freche Redewendungen und Sprichwörter und die sogar sachgerecht. Ob jemand „noch alle Latten am Zaun hat“ oder etwas „auf keine Kuhhaut“ geht, muss nur selten zusätzlich erklärt werden. Durch die Nutzung im Umgang mit der Situation, erklären sie sich sinngemäß von selbst und prägen sich automatisch ein.
Artur kann den Vogel lange vor den Familienmitgliedern verstecken. Zuerst bemerkt ihn seine kleine Schwester Mopsi, die aber, wie auch später die Älteste, gern mitspielt. Vaters Allergie wird natürlicher heftiger. Da er nicht weiß warum, droht zunächst keine Gefahr, dass sie den Vogel wieder abgeben müssen.
Es gibt eine weitere Aufregung an diesem Tag: Über den Regionalfunk wird ein Einbrecher und Juwelendieb gesucht. Die Polizei steht sogar plötzlich an der Haustür und gibt ihnen eine Beschreibung und Verhaltensregeln mit auf den Weg.
Da muss Artur unbedingt die beliebte Nachbarin, Oma Kieselbart, schützen. Dort ist der Einbrecher gesehen worden. „Mich laust der Affe.“, lässt sich der Wellensittich z.B. vernehmen.
Komisch, dass die Schwestern und Eltern den Vogel nicht hören können. Nur manchmal kommunizieren Artur und Ananas nämlich auch telepathisch miteinander. Dann sind die Sätze am kursiven Druck zu erkennen. „Immer mit der Ruhe, in der Ruhe liegt die Kraft.“ Ist ein Ratschlag von Ananas, den Artur aber nicht ernst nehmen kann, als er den Einbrecher im Haus glaubt und die Schwester auch noch verschwunden ist.
Es gelingt, den Einbrecher trickreich zu stellen, wobei Oma Kieselbart die wichtigste Rolle spielt. Nicht nur Kinder, sondern auch alte Omas können also durchaus noch pfiffig handeln. Auch Polizistin und Polizist erweisen sich als brauchbare und freundliche Helfer. Die verschwundene Schwester findet sich ahnungslos auf dem Klo sitzend wieder. Sie hatte dort die ganze Aufregung nicht mitbekommen.
Die Sache mit den Diamanten bleibt indes noch ungeklärt. Sollte dabei ein zur Drohne veränderter Wellensittich ohne Moral eine Rolle gespielt haben?
Die Erzählung ist witzig geschrieben. Die Dialoge lesen sich wie echte Kommunikation unter den Kindern oder auch mit den Erwachsenen, die Unterhaltung mit dem Wellensittich eingeschlossen.
Gute Leser der ersten Klassen können den Text schon allein bewältigen. Zur Motivation sind hierzu in der Mitte des Buchs einige bunte Sticker beigegeben, die nach jedem Kapitel als Belohnung auf Frageseiten geklebt werden können oder auf den Innendeckel hinten im Buch. Dort ist der bunte Ort des Geschehens durch die Sticker noch zu ergänzen. Dann hat man die ganze Familie zusammen und den Einbrecher noch auf dem Dach.
Vorgelesen wird der Text sicher noch einmal spannender, denn durch sinnvolle Hervorhebungen im Druck ist gut zu erkennen, wie betont werden könnte. Ausrufe, Entsetzen und Empörung werden zudem noch durch Satzzeichen und lautsprachliche Schreibung kenntlich gemacht. Daher ist es auch ein gutes Drehbuch für szenisches Lesen.
Elli Bruder hat die Figuren in unterschiedlichen Grautönen mit wenig weiß in Szene gesetzt. Die Charaktere erhalten eine zusätzliche Dimension, Bilder und eingefügte Illustrationen lassen Pausen beim Lesen zu, geben aber dennoch zusätzliche Impulse zum Verstehen. Sie ziehen alle Betrachter mit ins Geschehen hinein. Es fehlen harte Konturen, alles ist - wie im Text - in Bewegung. Elli Bruders Zeichnungen und der Text korrespondieren auf sehr gute ergänzende Weise miteinander.

Anmerkung

geeignet zum Szenischen Lesen

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stoni; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 07.07.2022

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