Mein Freund Charlie

Autor*in
Lieske, Tanya
ISBN
978-3-407-82321-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
170
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2017
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Der lettische Junge Niks verbringt mit seinem Vater Mahris die Sommerferien in Deutschland. Mit dem Tag der Ankunft ist Niks tagsüber auf sich alleine gestellt, bis er auf Charlie trifft. Charlie ist ein Junge mit russischer Abstammung, der schon seit einiger Zeit in Deutschland lebt. Allerdings verschwindet er immer wieder ganz plötzlich. In den Momenten, in denen Charlie wieder auftaucht, fehlen die unterschiedlichsten Sachen.

Beurteilungstext

Tanya Lieske stellt in dem Roman dar, wie schnell es gehen kann, mit Armut und Kriminalität in Berührung zu kommen. Es werden unterschiedliche Ursachen für den Entschluss des „Kriminell-Werdens“ beschrieben und insbesondere in welcher Weise vermeintliche Freunde einen Einfluss auf die persönlichen Entscheidungen nehmen können. Grundsätzlich geht es um Niks und seinen Kameraden Charlie, die sich eines Tages im Treppenhaus kennen lernen.

Charlie wird als ein Junge beschrieben, der nach Deutschland zugewandert ist und mit seiner Familie und Freunden die Kriminalität lebt. Die beiden Jungen freunden sich schnell an und verstehen sich auch ohne große Worte.

Der Erzähltext wechselt immer wieder zwischen einem einfachen Satzbau und langen, verschachtelten Sätzen. Zwischendurch werden Wörter und Redewendungen auf Lettisch benutzt, die aber im Leseverlauf aufgeklärt werden. Ebenso gibt es mehrere Dialoge, die teilweise aber nicht komplett ausgeschrieben werden. Meistens erzählt der Ich-Erzähler, die Hauptfigur Niks, was in dem Gespräch vorkam und was sich die entsprechende Person dabei dachte, darauf folgt dann erst die Antwort des anderen Charakters. Dadurch bekommt der Leser einen emotionalen Einblick in Niks Gefühlswelt und baut eine stärkere Bindung zu dem Protagonisten Niks auf. Dies geschieht ebenso durch die naive und kindliche Art, durch die die Geschichte erzählt wird. Außerdem ist durch diese Erzählweise die Zerrissenheit von Niks in den Situationen, in denen es um die Kriminalität geht, besser dargestellt und es ist leichter, die Entscheidungen nachzuvollziehen.

Als Niks die Entscheidung trifft, mit Charlie und seiner Familie an einem Raubzug teilzunehmen, gerät er in große Gefahr. Allerdings kommt es zu einem versöhnlichen Ende und Niks geht mit Mahris zurück nach Lettland, wo sie sich eine neue Existenz aufbauen. Was letztendlich aus Charlie wird, bleibt unbekannt.

Durch das Berichten der Sommerferien wird ein Bezug zur Schule hergestellt. Deshalb ist es möglich, sich schnell in die Situation einzufinden und der Geschichte zu folgen. Das Buch ist leicht im Unterricht einzuführen, gerade durch die schon angesprochenen Aspekte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 18gast; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 01.05.2018

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