Mein Ein und Alles

Autor*in
Kephart, Beth
ISBN
978-3-423-65008-3
Übersetzer*in
Stoll, Cornelia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
255
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Stimmen, die der jungen Mutter Emmy und die von Sophie, eines jungen Mädchens, berichten von ihren Lebensumständen, reflektieren die bedrückende Gegenwart, erinnern sich und versuchen die Zukunft zu planen. Beiden Frauen ist Unrecht geschehen und lange weiß man nicht, was und ob sie überhaupt etwas miteinander zu tun haben.

Beurteilungstext

Schon das Cover - ein einzelnes handgestricktes Babyschühchen im Gras - lässt Schlimmes befürchten. Emmy hat ihr vier Monate altes kleines Mädchen nur für einen Moment aus den Augen gelassen, um eine Decke aus dem Haus zu holen. Als sie zurückkommt, ist ihr Baby verschwunden. Die Polizei findet keine Spur und ihr grober Ehemann ist keine Hilfe, für ihn trägt Emmy die alleinige Schuld: “Du warst schon immer nicht ganz richtig im Kopf.” Völlig verzweifelt rennt sie zum Bahnhof, um einen möglichen Entführer dort abzufangen, wird schwer verletzt und vom Krankenhaus aus mit der Diagnose Wahnvorstellungen in die Psychiatrie überwiesen.
Mrs. Cheryl Marks wiederum lässt ihre Tochter Sophie niemals allein, sie unterrichtet sie zuhause und zieht jedesmal an einen neuen Ort, um sie vor ‘dem Bösen da draußen’ zu schützen. Als Sophie14 ist und dem gleichaltrigen Joey Rudd aus dem Nachbarhaus begegnet, lernt sie ein anderes Familienleben kennen. Zwar hatte er früh seine Eltern und seine Schwester bei einem Unfall verloren, doch seine Tanten umsorgen ihn liebevoll, kümmern sich um seine Ausbildung und erlauben ihm Haustiere zu halten. Sophie, deren Mutter Gehorsam einfordert: “Ich habe dir mein ganzes Leben geopfert.”, freundet sich mit Joey an, fühlt sich im Nachbarhaus bald wohler als daheim und beginnt im Geheimen Nachforschungen anzustellen.
In detaillierten Schilderungen lässt die Autorin sowohl die Handlungsorte als auch die Situationen, in die die Personen hineingeraten, sowie deren Gefühlswelt lebendig werden. Man ahnt, dass ihre Lebenswege miteinander verknüpft sind, doch die Aufklärung darüber, wann die Ereignisse sich abgespielt haben, erfolgt erst nach und nach. Eine direkte Schuldzuweisung gibt es nicht, vieles geschieht aus purer Verzweiflung und jeder handelt so, wie es seinem Charakter oder Wissensstand gemäß ist. Es ist spannend mitzuerleben, wie ein Moment der Unachtsamkeit, eine Fehlentscheidung, eine Kette von weiteren falschen Handlungen nach sich ziehen kann. Man leidet mit den Protagonisten und wünscht, es sei alles nur ein böser Traum. Man bewundert sie für ihre innere Stärke und dafür, dass sie die Hoffnung auf Veränderung nie aufgeben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Kephart, Beth

Kephart, Beth

Mein Ein und Alles

Weiterlesen
Kephart, Beth

Nichts als Liebe

Weiterlesen
Kephart, Beth

Nichts als Liebe

Weiterlesen
Kephart, Beth

Mein Ein und Alles

Weiterlesen