Max Müllauto

Autor*in
Engler, Michael
ISBN
978-3-219-11963-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Amthor, René
Seitenanzahl
24
Verlag
Annette Betz
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
Berlin
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Max das Müllauto hat den Wunsch, ebenfalls einmal spannende Abenteuer erleben zu dürfen, so wie das Polizeiauto es täglich darf. Eine Detektivaufgabe, die sich um die verschwundenen Zeitungen eines Kioskbesitzers rankt, scheint Max` Wünsche zu erfüllen. Nach etlichen Fehlschlägen, bei denen sich Verdächtige nicht als gesuchter Täter oder Täterin erweisen, gelingt es dem Müllauto Max letztendlich den /die Schuldige/n zu finden. Da es sich um frierende Kätzchen handelt, die sich mit dem Papier wärmten, finden alle Beteiligten rasch eine gute Lösung. Die Kätzchen dürfen sich fortan im Müllauto wärmen, so dass keine Zeitungen mehr verschwinden.

Beurteilungstext

Hier handelt es sich um ein gebundenes Bilderbuch in DIN A4 Größe. Vorder- und Rückseite zeigen eine Szene aus dem Buch und sind wie das gesamte Buch im bunten Comicstil zeichnerisch gestaltet. Das Buch umfasst 24 Seiten, die alle jeweils über beide Seiten mit eingefügten Textabschnitten gestaltet sind. Die verwendeten Farben sind harmonisch und strahlend. Die jeweiligen Tageszeiten sind klar erkennbar. Gut gefällt mir, dass die gezeichneten Gegenstände, insbesondere die vielen Fahrzeuge, mit ihren Details deutlich zu identifizieren sind. Da die Fahrzeuge die Hauptakteure des Buches sind, wird besonders auf die technische Funktion eingegangen und in den klassigen Aktionen dargestellt. Das Müllauto wird von hinten beim Entleeren der Tonne gezeigt, das Polizeiauto beim Schnellfahren, bei der Kehrmaschine sieht der Betrachter/in die Papierseiten fliegen.
Meiner Meinung nach werden insbesondere jüngere Kinder, die oft fasziniert von Funktionsfahrzeugen sind, die Seiten gerne betrachten. Die Bilder regen auch junge Kinder an, mit dem Erwachsenen oder älterem Kind in den Dialog zu treten, insbesondere da die Kleinen hier viel mit Geräuschen kommunizieren können. Kinder mögen es, wenn selbst leblose Gegenstände personifiziert werden. Ihre Fantasie ist sehr stark mit der Wirklichkeit verwoben und es ist für sie völlig natürlich, wenn diese mit Augen, Mund, Sprache oder Gefühlen dargestellt werden.
Dem Autor ist es gut gelungen, die vorderen und hinteren Innenseiten zusätzlich zu nutzen. Hier finden acht weitere Fahrzeuge - vom Klaus dem Kanalreinigungsfahrzeug bis Amir dem Abschleppwagen - ihren Platz. Gut gefällt mir, dass die Vornamen der Fahrzeuge international sowie männlich und weiblich sind. Jedoch stellt sich die Frage: Warum kann nicht auch einmal ein „starkes“ Auto weiblich sein? Nun, wir Frauen müssen wohl mit Elif dem Eiswagen, Thea dem Taxi und Pia dem Pakettransporter zufrieden sein, doch ein Erfolg ist es, dass bereits viele Frauen in der realen Welt auch die dicken „Brummis“ steuern.
Max das Müllauto erzählt in diesem Buch nicht nur über seine wichtige Aufgabe den Müll zu entsorgen, sondern auch über seinen Wunsch einmal etwas Spannendes zu erleben. Er wünscht sich, einmal Detektiv sein zu dürfen und einen richtigen Fall aufklären zu können. Dieser Wunsch wird erfüllt, indem er dem verzweifelten netten Kioskbesitzer hilft, dem Zeitungsdieb auf die Spur zu kommen. Er hat nach und nach Verdächtige im „Scheinwerferauge“, jedoch selbst bei eindeutigen Indizien stellen sich erst der Mann mit der dunklen Sonnenbrille, dann die hetzende Frau mit dem dicken Koffer und anschließend auch die oft Schabernack treibenden Kinder als unschuldig heraus. Erst nach geduldigem Beobachten findet er heraus, dass einige kleine Katzen sich das Zeitungspapier all abendlich zum Zudecken gegen die nächtliche Kälte geholt haben.
Mir gefällt, wie der Autor die kleinen Leser/innen auf den viel zitierten „Holzweg“ führt und wie dies gelingt, konnte ich an meinen 4 und 6 Jahre alten Enkeln erleben. Sie waren sehr schnell von der Schuld des verdächtig aussehenden Mannes überzeugt. Jedoch über die Meinung, es könnten die Kinder gewesen sein, waren sie sofort fast empört. Hier, denke ich, kann der Erwachsene erste Impulse setzen, erste „Fake News“ zu erkennen und zu hinterfragen. Die Geschichte endet damit, dass die kleinen Katzen ein warmes Plätzchen im Müllauto erhalten und es Max nicht mehr so langweilig ist.
Pluspunkte sammelt dieses Buch bei mir durch die breite Altersspanne, für die es interessant ist. Die etwa Zweijährigen sind sicher von den Fahrzeugen begeistert. Die nächste Altersgruppe entdeckt die gesamten Bilder und die etwa 5- bis 6-jährigen Kinder verstehen die Geschichte, in der es um Existenznöte bei fehlenden Einnahmen, Recht und Unrecht und auch das Thema falsche Verdächtigungen geht. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass dieses Bilderbuch 16 Euro kostet, wird es in meinen Augen dem Anspruch gerecht, lange spannend zu sein. Daher lautet mein Fazit: sehr empfehlenswert

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von KaCr; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 12.04.2023

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