Mausemärchen Riesengeschichte

Autor*in
Fuchshuber, Annegert
ISBN
978-3-522-45870-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Fuchshuber, Annegert
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Zwei Geschichten über Anderssein und Freundschaft laufen auf ein gemeinsames Ende zu – eine innovative Idee, neu aufgelegt.

Beurteilungstext

Das vorliegende Bilderbuch ist eine Neuauflage des 1983 erstmals erschienen gleichnamigen Bilderbuches. Streng genommen handelt es sich um zwei halbe Bilderbücher, denn wie man es dreht und wendet, der Buchdeckel ist immer ein Anfang. Auf der einen Seite lernt man die Haselmaus Rosinchen kennen, die völlig furchtlos im Wald lebt, daher aber allen anderen Mäusen und anderen Tieren suspekt ist und keine Freunde findet. Also zieht sie in die Welt, um andere Gleichgesinnte kennenzulernen. Auf der anderen Buchseite steht Bartolo der Riese im Mittelpunkt, der nicht nur furchterregend, sondern auch fürchterlich ängstlich ist. Auch er ist allein und macht sich auf den Weg, um in der Fremde sein Glück zu suchen. Hier begegnen sich die beiden Geschichten in einer gemeinsamen Illustration in der Buchmitte, die aus der Vogelperspektive beide gegensätzlichen Protagonisten zeigt, Rosinchen in der Hand des auf der Wiese liegende Bartolo. Der weitere Verlauf bleibt offen, doch legt die Handlungsanlage nahe, dass die beiden körperlich wie emotional so gegensätzlichen Figuren nun in eine gemeinsame Zukunft schauen.
In stark erzählerischer Sprache führt Annegret Fuchshuber ihre beiden Protagonisten zusammen. Sensibel um deren Perspektive und emotionale Verfasstheit bemüht, entsteht viel Nähe zu den beiden Sympathiefiguren. Dabei variieren die Zeitformen. Während Rosinchen ganz klar in einer Vergangenheit verortet ist, beginnt Bartolos Geschichte in der Gegenwartsform, wechselt dann aber ins Präteritum, was zugegebenermaßen etwas inkonsistent ist und irritiert. Die Bilder sind feingliedrige, farbintensive Pinselzeichnungen, die detailreich und naturalistisch darstellen und damit der Handlung auch – trotz aller Fantastik – eine gewisse Realitätsnähe geben. Die Figuren sind einfühlsam dargestellt, auch durch ihre Staffage, Mimik und Gestik. So entsteht auch auf bildlicher Ebene ein eindrückliches Lektüreerlebnis.
Im Ganzen merkt man dem Buch sein Alter an. Die Darstellung und Konstruktion kommt ein wenig altbacken daher. Dennoch kann das zu seiner Zeit ausgesprochen innovative Bilderbuch auch heute noch überzeugen. Es ist durchaus zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.03.2018

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