Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben - Auswahlband für die Schule

Autor*in
Hage, Volker
ISBN
978-3-423-13327-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
326
Verlag
dtv
Gattung
Biografie
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus Marcel Reich-Ranickis 1999 erschienenen etwas mehr als 500 Seiten umfassenden Biographie “Mein Leben” hat der Spiegel-Redakteur Volker Hage eine kommentierte und auf die Jahre des Faschismus beschränkte und gekürzte Auswahl für die Schule gemacht. Reich-Ranicki berichtet über sein Schicksal als Jude in diesen Jahren - er überlebte das Warschauer Ghetto und die Flucht in einem Versteckt mit seiner Frau Tosia - eindringlich, aufrichtig und poetisch.

Beurteilungstext

Erst spät sprach der mittlerweile zu einr Institution gewordene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki über sich selbst als Überlebender und Opfer des deutschen Faschismus. Er, der in Polen geborene, aber immer die deutsche Literatur und damit auch Deutschland liebende Autor und Kritiker, stellte auch an seine Autobiographie hohe Ansprüche, wie wir aus Volker Hages Vorwort erfahren. Diese Ansprüche hat er wunderbar eingelöst. Ich habe kurz nach Erscheinen seine Autobiographie und auch den ergänzenden Fotoband mit Freude und mit großem Gewinn gelesen. Auch wenn ich schon viele ergreifende und berührende Schicksale von Opfern des deutschen Faschismus gelesen habe, haben mich seine biographischen Erzählungen auf eine ganz eigene Weise gerührt und auch zum Schmunzeln gebracht. Aber auch die Unerträglichkeit, die ständige Todesgefahr im Ghetto - all dies bringt er zur Sprache, so dass man sich ein Bild machen kann und eine Vorstellung davon, was es heißt zu überleben. Getragen hat ihn immer die Literatur (vor allem die Lyrik), die Musik und die Liebe zu seiner Tosia.
Ich kann mich eigentlich in meinem Urteil nur Volker Hage anschließen, der in seinem kommentierenden Vorwort schreibt, dass Reich-Ranickis Darstellung einzigartig ist, weil seine Autobiographie “den Leser nicht allein lässt, weil er ihn beim Schreiben stets vor Augen gehabt haben muss... “ Und: “Das Buch ist von tiefer Melancholie und Trauer geprägt und dennoch... über weite Strecken höchst unterhaltsam und tröstlich; die verschiedenen Tonfälle treffen mitunter hart und unvermittelt aufeinander, geben sich aber gegenseitig Kraft und Kontur.” S. 12
Dass ein solches Buch in die Schule gehört, versteht sich eigentlich von selbst und ich denke, für ältere und interessierte Schülerinnen und Schüler wäre auch die unkommentierte Originalfassung reizvoll. Für jüngere Schüler und der besseren Verständlichkeit wegen ist die Kommentierung von Begriffen und Erläuterungen zu Personen doch hilfreich, auch wenn sie manchmal etwas ausufert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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