Maantje und das Eichhörnchen

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Teaser

In Maantjes Garten wird ein Eichhörnchen-Baby gefunden. Gemeinsam mit ihren Eltern bringt die kreative und patente Maantje das junge Tier in eine Wildtierstation und steht danach im E-Mail-Kontakt mit den Betreibern, bis das Eichhörnchen ausgewildert wird.

Beurteilungstext

Amani, die von allen nur Maantje genannt wird, liebt Tiere über alles, ganz im Gegenteil zu ihrem Vater, der Tiere nahezu gruselig und eklig findet. Als Maantjes Papa im Garten ein Eichhörnchenbaby findet, ist die Begeisterung bei Maantje und ihrer Mama groß. Sie sorgen sich sehr um das Leben des Tieres und finden dann Hilfe in einer Wildtieraufzuchtstation. Maantje schmerzt es sehr, dass sie das Eichhörnchen abgeben muss, doch ihre Familie steht in regem E-Mail-Kontakt mit der Igel- und Eichhörnchenstation. Bald wird das Eichhörnchen ausgewildert und schreibt Maantje noch einen Abschiedsbrief. Oder war das doch Papa?
Voller Wärme und Güte beschreibt Sjoerd Kuyper Maantjes Familie und den Umgang miteinander. Auch wenn sich die Familienmitglieder untereinander necken, so stehen Liebe und Harmonie im Vordergrund. Es wird das ideale Bild einer Familie gezeichnet. Die behütete Maantje ist kreativ und wortgewandt. Sie steht ein für das Wohl des Eichhörnchens und übernimmt unmittelbar Verantwortung. Dabei findet sie Unterstützung bei ihren Eltern. Während ihre Mama den direkten Kontakt zum Eichhörnchen sucht, baut der Vater auf andere Art eine Verbindung auf. Er regt Maantje an, ein Märchen für das Eichhörnchen zu schreiben und hilft ihr beim Tippen am PC.
Neben zahlreichen Dialogen zwischen den Familienmitgliedern lassen die genauen Beobachtungen des allwissenden Erzählers Nähe zu den Protagonisten aufkommen. Die Handlung orientiert sich an Maantjes kindlichen und fantasievollen Gedankensprüngen. So wird das Eichhörnchen in Maantjes Fantasie zum Protagonisten in „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, denn dieses Märchen hat Maantjes Mama dem Tier am ersten Abend erzählt. Die Personen werden im Laufe des Buches immer genauer charakterisiert. Die atmosphärischen Beschreibungen („Der Himmel strahlt so, dass man vom Hinschauen blaue Augen bekommt!“´ S. 26) wechseln sich ab mit lustigen Familienszenen.
Die farbigen Illustrationen sind mit kräftigen Farben gezeichnet und zeigen sowohl Szenen aus Maantjes fantastischen Vorstellungen als auch tatsächliche Situationen im Buch. Die Illustrationen nehmen teilweise eine ganze Seite ein und fügen sich teilweise in den Text ein.
Die Altersempfehlung des Verlages lautet 6 Jahre. Als Erstlesebuch ist das Eichhörnchen-Abenteuer zu anspruchsvoll, eignet sich aber als Vorlesebuch vollkommen, wobei es meiner Einschätzung nach eher Mädchen ansprechen wird.