Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt

Schlagwörter

• Abenteuer
• Familie
• Freundschaft

Teaser

Annemie blätterte in einem Buch mit dem Titel "Geheimnisvolle Jäger". "Sieh dir das an!" sagte sie erschrocken. "Die Bestie von Gévaudan soll fast 100 Menschen getötet haben. Das Vieh war riesig! Guck mal, seine Reißzähne!" Luna fielen sofort die Eckzähne ihrer Vampirfamilie ein. Da streckte Frau Blum ihren Kopf durch die Tür."Hey ihr zwei, das Essen ist gleich fertig." Sie schupperte. "Hattet ihr eine Kerze an? Hier riecht es irgendwie nach... Streichhölzern."Die Mädchen schüttelten die Köpfe.

Beurteilungstext

Luna lebt ein vermeintlich ganz normales Leben. Doch trägt sie ein großes Geheimnis mit sich: Sie wurde als Baby von ihrer Familie adoptiert und diese Familie - ihre Mutter, Vater und Bruder sind Vampire! Gemeinsam leben sie in einem alten Schloß in dem Dörfchen "Liebengrün". Damit niemand das Familiengeheimnis lüftet, muss Luna gut aufpassen, was sie wem erzählt und kann auch niemanden zu sich ins Schloß einladen. Die vielleicht zunächst romantisch anmutende Seite eines Geheimnisses wird schnell um die schwere und belastende Seite ergänzt: Denn als sich Luna mit Annemie, die nebenan eingezogen ist, anfreundet, wird es für sie zunehmend schwerer, ihre Lebensrealitäten getrennt zu halten. So erlebt sie - und der*die Leser*in durch sie mit - die Ambivalenz zwischen Verbundenheit und Getrenntheit, zwischen Nähe und Distanz in Freundschaften und Familie. Zum einen wird so eine spannende Geschichte über ein starkes Mädchen mit ungewöhnlicher Familie erzählt, zum anderen werden aber auch ernste und altersrelevante Themen aufgegriffen, wie z.B. die Balance zu finden zwischen Orientierung an der Herkunftsfamilie und der Orientierung an Gleichaltrigen. Der Schreibstil ist locker mit viel wörtlicher Rede zwischen den Figuren und daher auch gut für Leser*innen ab der 2./3. Klasse erlesbar und verständlich. Die Seiten sind schön gestaltet, mit kleinen und größeren Illustrationen wie beispielsweise eine Karte von "Liebengrün". Weniger gut gefällt mir, dass das Cover in der Farbgebung sehr rosa-lila gehalten ist, wodurch wohlmöglich gezielt die weibliche Zielgruppe angesprochen werden sollte. Inhaltlich kann ich für ein solches geschlechterspezifisches Marketing keinen Grund erkennen.