Luki Laus. Eine höchst haarige Angelegenheit

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Teaser

Ein höchstoriginelles Buch über Läuse, das Grenzen von Bucharten, Genres, Stilen und allem, was wir über Erzählformen wissen, durcheinander würfelt und damit inspiriert, selber Interessantes, Lustiges und Schönes miteinander zu verbinden oder sich darin schaukeln zu lassen und mal das eine, mal das andere mehr wahrzunehmen.

Beurteilungstext

Luki Laus ist ein richtiger Lausbub, ein waschechter Menschenkopflausbub genauer, der sich und seine Art vorstellt, wobei sich die Erzählung direkt an die kleinen Lesenden wendet. Sie beinhaltet die Gattungsbeschreibung von Läusen, ihrer Wirte und Untergruppen, beschreibt ihre Körperteile und deren Funktionen, erläutert die Entwicklungsstadien, die Nahrungsaufnahme und sogar - wenn auch nur ungern - wie Menschen den Lausbefall wieder loswerden. Während Luki spaßig mit österreichischer Gewandtheit drauflos reimt („Ich bin fixgenau“ / „Ich schwärme für Wärme“ ...), zeigen die Doppelseiten einerseits Kinder, unterwegs mit Lupe oder vom Juckreiz geplagt, sowie Collagen von Pflanzendrucken, die anmuten wie mikroskopische Bilder, welche wir von Läuseaufnahmen kennen.
Der sprachspielerische Text von Luki wird von Infoblöcken ergänzt, in denen das Erzählte in Fachsprache zusammengefasst ist, wobei sich die Durchnummerierung der Textblöcke zuweilen mit der Reihenfolge der Abbildungen in die Quere kommt. Das macht aber nichts, da man einzelne Sequenzen gerne mehrmals hintereinander liest, wobei man zwischen den verschiedenen Strängen hin- und herhüpfen kann: Die Mischung von Anrede, Forscherblick, Wortneuschöpfung und Malerischem sind in eigenwilliger Weise zu einem Kaleidoskop zusammengestellt, das etwas schräg, zumindest aber ungewöhnlich in Erinnerung bleibt, und öffnet damit den Blick für Bücher, die auch inhaltlich ein bisschen eckig sind.
Es scheint, als ob die Kreativität der Autorinnen nicht gleich aufgehört hat zu sprudeln, denn dem Buch ist eine lose Seite beigefügt, mit Informationen zu „lausigen Witzen", Hinter-grundwissen zu entsprechenden Redewendungen u.Ä., sowie einem Lausmalbild, bei dem man Zahlen verbinden und das Ergebnis "(k)ratzfatz" ausmalen soll. Worum es sich hierbei handelt, ist das Einzige, was in diesem Buch absehbar ist.
Das Papier ist fest und wirkt mit seiner rauen Oberfläche unbehandelt und natürlich. Es fasst sich sehr angenehm an, wie auch der Blick gerne auf jeder Seite verweilt und sich über die ungewöhnlichen Illustrationstechniken und Bildausschnitte wundert. Alles in Allem ein super Geschenk, wenn man es nur aus der Hand geben wollte ...

Anmerkung