Luftkinder

Autor*in
Fantou, Isabel
ISBN
978-3-943919-98-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Simon, Antonia
Seitenanzahl
24
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

In einem Schloss in einer Baumkrone entdeckt Antonia ihre Freundin Anna. Aber die
ist doch gestorben!

Beurteilungstext

Antonia geht mit ihrem Hund in einem Wald spazieren, in dem sie noch nie gewesen ist, als sie hoch oben in der Krone eines Baumes ein Schloss entdeckt, von dem Seifenblasen herunterschweben. Eine goldene Leiter führt hinauf, und als sie hinaufgeht und die Tür öffnet; steht Anna vor ihr – ihre beste Freundin, die lange krank war und gestorben ist. Die beiden sind glücklich, wieder zusammen zu sein. Es ist wie immer, sie haben Spaß miteinander, essen Zuckerwatte, trinken Limo und springen Trampolin. „Bist du jetzt ein Engel?“ fragt Antonia. Sie sei jetzt ein Luftkind, sagt Anna, weil sie hoch oben in der Luft lebe. Je näher sie der Erde komme; umso durchsichtiger sei sie. „Immer wenn jemand an mich denkt, besuche ich ihn.“ Irgendwann müssen sie sich trennen. Antonia ist traurig, aber Anna tröstet sie: “Wir können uns immer hier treffen. Du brauchst nur an mich zu denken und dir vorzustellen, dass du mich besuchen kommst. Ich bin dann hier und warte schon auf dich“.
Das Thema Sterben und Tod mit Kindern zu bearbeiten, ist nicht einfach. Dieses Buch basiert auf einer realen Geschichte: Antonias Freundin Anna war lange krank. Sie hatte Leukämie und wurde nur 7 Jahre alt. Annas Mutter hat den Text zu dem Buch gemacht, und Antonia hat die Bilder dazu gemalt, in zarten grüngelben Pastelltönen, wie mit Wachsmalstiften gemalt: Der Wald, die Treppe, das Schloss, sie selbst und natürlich der Hund Henry.
Eigentlich eine wunderbare Idee zur Trauerbewältigung für ein kleines Mädchen. Auch der Gedanke ist schön, dass Anna jetzt ein „Luftkind“ ist und Antonia besucht, wann immer sie an sie denkt. Dennoch einige Bedenken: Anna erscheint in der Geschichte ganz real und agiert und reagiert auf Antonia wie im wirklichen Leben. Weckt die Autorin da nicht falsche Hoffnungen bei einem Kind? „Ein tröstliches Buch über Leben und Sterben und die Hoffnung, denen wieder zu begegnen, die man für immer in seinem Herzen trägt“, heißt es auf dem Umschlagtext. Meiner Meinung geht das ein wenig zu weit, impliziert es doch die Vorstellung von einem realen Leben nach dem Tod, wo Anna im Himmel sogar Plätzchen backt: „Wenn wir nachts auf den Sternen sitzen… knabbern wir unsere frischen Kekse und jeder erzählt von seinen Erdenkindern da unten, das ist total gemütlich“.
Wer das Thema Sterben und Tod einem Kind behutsam vermitteln will, muss aber Letztendlich selbst entscheiden, ob ihm dieses Buch dabei hilfreich sein kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von msc; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 29.11.2016

Weitere Rezensionen zu Büchern von Fantou, Isabel

Fantou, Isabel

Luftkinder

Weiterlesen