Lotte und Lena im Buchstabenland

Autor*in
Maar, Anne
ISBN
978-3-907588-57-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Harjes, Stefanie
Seitenanzahl
32
Verlag
Bajazzo
Gattung
BilderbuchFantastikSachliteratur
Ort
Zürich
Jahr
2005
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Lotte und Lena sind Zwillinge, die viel gemeinsam haben; sogar eine eigene Sprache in der kein "g" vorkommt. Statt "g" sagen sie immer "d", was zu lustigen Effekten führt, wenn man an ihren Bruder Georg denkt, den sie immer "Deord" nennen. Das ärgert ihn und deshalb sagt er, dass sie so im Buchstabenland nicht sehr weit kommen. Was kann er damit nur gemeint haben?

Beurteilungstext

Große Brüder haben es oft schwer, besonders wenn sie kleine Zwillingsschwestern haben, die noch dazu ihre eigene Sprache sprechen. Georg ist verzweifelt. Seine Schwestern Lotte und Lena weigern sich das "g" richtig auszusprechen. Stattdessen sagen sie immer "d" und so wird aus Georg "Deord". Doch nun bekommt Georg Besuch von einer Freundin Gigi und er hat keine Lust, dass Lotte und Lena sie immer "Didi" nennen. Deshalb versucht er ihnen beizubringen, wie man das "g" richtig ausspricht. Er spricht ihnen vor: "Gelbe Gänse gewinnen morgens ganz grüne Gabeln." Doch bei Lena und Lotte werden aus den Gänsen "Dänse" und sie wundern sich warum die denn "Dabelndewinnen". Georg ist verzweifelt und sagt, dass sie so im Buchstabenland nicht besonders weit kommen. Buchstabenland? Lena und Lotte wundern sich. Was ist denn das Buchstabenland und wo liegt es? Doch weder Mama noch Papa können ihnen helfen. Erst im Traum öffnet sich für Lena und Lotte eine ganz neue Welt. Sie kommen in eine Landschaft mit einem großen A und sehen Affen in Anzügen, dann geht es weiter zu den bügelnden Bären, Bräuten und Balancierstangen. So hangeln sich Lena und Lotte von Buchstaben zu Buchstabe, bis sie plötzlich vor einem leeren Raum stehen. Nun endlich rufen beide gleichzeitig "G", um auch hier die Wunder des Buchstabenlandes entdecken zu können. Und was im Traum funktioniert lässt die beiden auch nach dem Aufwachen nicht im Stich. Am nächsten Morgen begrüßen sie Georg mit einem exzellenten"Guten Morgen, Georg.", worauf dieser verduzt aufhorcht. Lena und Lotte haben das "g" gelernt, weil sie im Buchstabenland wissen wollten, wie es weitergeht.
Diese Geschichte von Anne Maar greift ein einfaches Kinderspiel oder auch eine Schwäche von Kindern auf, die sie voller Sprachwitz und Spielfreude in ihrem Buch umsetzt. Lena und Lotte wollen oder können einen bestimmten Buchstaben nicht aussprechen und ersetzen ihn durch einen anderen. Dass das dann zu lustigen Wortneuschöpfungen führt, ist wohl allen klar. Lena und Lotte sind sich allerdings keines Problems bewusst und der Leser schmunzelt oft über ihre naiv freundliche Art, mit der sie alle Versuche, ihnen das "G" beizubringen übergehen. Erst durch die Bemerkung des großen Bruders über das Buchstabenland kommen Lena und Lotte ins Grübeln. Buchstabenland? Seltsam. So erleben sie im Traum schließlich ein eigenartiges Land voller Buchstaben und Bildern von Dingen, die genau mit diesem Buchstaben beginnen. Und dort ist es die Schrift - genauer, die Buchstaben - die ihnen helfen, das "g" richtig aussprechen zu lernen.
Durch die Bilder von Stefanie Harjes werden die skurrilen Gestalten im Buchstabenland Wirklichkeit. Die Komposition unterschiedlicher Personen, Tiere und Gegenstände, die letztendlich wohl nur der gemeinsame Anfangsbuchstabe verbindet, zeigt ihr Können als Bilderbuchillustratorin. Sie inszeniert fließende Übergänge zwischen den einzelnen Buchstabenbildern und verknüpft einzelne Seiten, beispielsweise durch ein Seil, miteinander. Die Bilder werden mit den unterschiedlichsten Techniken zusammengestellt. Man findet Collagen und Drucktechniken ebenso wie die Zeichnungen mit Feder oder Pinselstriche. Stefanie Harjes schafft es aber trotz der unterschiedlichen Techniken durch Farben und Kompositionen ein gelungenes Gesamtbild zu erschaffen.
Ein schönes Bilderbuch, dass natürlich am Ende auch für den Leser die Frage offen lässt, wie wohl die anderen Bereiche des Buchstabenlandes aussehen mögen.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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