Linas Reise ins Land Glück

Autor*in
Widmark, Martin
ISBN
978-3-8458-4827-3
Übersetzer*in
Dörries, Maike
Ori. Sprache
Schwedisch
Illustrator*in
Dziubak, Emilia
Seitenanzahl
36
Verlag
arsEdition
Gattung
Buch (gebunden)Fantastik
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Linas Bruder wird seit langem vermisst. Als sie durch Zufall ins Land Glück gerät, muss sie bei einer Riesenkrabbe Dienst tun und Perlen fischen. Dort findet sie ihren Bruder wieder und kann sich selbst und die anderen gefangenen Kinder befreien.

Beurteilungstext

Die Geschichte ist sehr phantasievoll gestaltet. Die Realität und die Fantasie verwischen sich mehrfach. Das ist das besondere an der Geschichte, das immer wieder zum Nachdenken und Nachfragen anregt und zu dem es keine feste Antwort gibt.

Zunächst ist es eine Rahmenerzählung, in der Lina die Kinderbetreuung des kleinen Daniel übernimmt und ihm beim Ansehen ihres Perlenrings eine Gute Nacht Geschichte erzählt. Als Daniel sie am Schluss der Geschichte fragt, ob die Perle des Rings aus dem Land Glück ist, nickt Lina. Sie lässt den Leser mit dem Geheimnis zurück, ob Lina nun wirklich im Land Glück war. Das ist originell, aber auch verunsichernd.
Zum äußeren Rahmen gibt es auch noch eine innere Rahmenhandlung. Diese spielt in der Familie von Lina und ihrem verschwundenen Bruder Leon. Einmal lernen wir die Familie kennen, als Leon schon verschwunden ist und niemand weiß, wohin. Und nach dem Abenteuer im Land Glück kehrt Lina mit Leon gemeinsam zu ihrer Familie zurück.
Die Haupterzählung spielt im Land Glück. Dabei ist die inhaltliche Bedeutung von einem Land namens Glück anders, als es sich in der Handlung entwickelt. Denn im Land Glück herrscht gar nicht das Glück. Das befremdet den Leser. Es herrscht eine böse Riesenkrabbe und der Käfer Herr Jacobi lügt und liefert Lina dieser Riesenkrabbe aus. Jedes Jahr fordert die Riesenkrabbe von ihm ein Kind. Diese Kinder schickt sie ins Meer zum Perlenfischen. Als Lina dort ist, findet sie dort außer vielen anderen Kindern auch ihren Bruder Leon und sie setzt einen Plan um, die Riesenkrabbe zu überlisten. Insgesamt bleiben in dieser Haupterzählung Fragen offen. War das Land Glück vor dem Eintreffen der Riesenkrabbe wirklich ein Land des Glücks und heißt deshalb so? Ist die Riesenkrabbe nun dauerhaft besiegt? In der Geschichte lag sie nur auf dem Rücken und zappelte mit den Beinen. Kann man da von besiegt sprechen? Wird sie nun immer auf dem Rücken liegen bleiben? Es gibt also einige Ungereimtheiten, die sich leicht hätten vermeiden lassen.
Die Illustrationen sind sehr gelungen. Sie verstehen es, Stimmungen zu zaubern. Außerdem wirken sie fast wie dreidimensional. Das erzeugt eine magische unwirkliche Stimmung. Und sehr schön ist der Bezug zum Text. Da es mehrere Rahmen in der Geschichte gibt, sind auch die meisten Bilder auf künstlerische Weise eingerahmt, mal mit Blättern, mal mit Blüten, mit Pilzen. Diese Rahmen sind nicht abgegrenzt sondern verschmelzen mit dem restlichen Bild. Das ist Kunst.

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Diese Rezension wurde verfasst von IBR; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 26.01.2023