Lieselotte ist krank

Schlagwörter

• Krankheit
• Tiere

Teaser

Die Kuh Lieselotte, die dem Briefträger beim Austragen der Post hilft, hat sich durch die Spaziergänge im herbstlichen Regen erkältet. Alle Hausmittel, die von der Bäuerin angewandt werden, helfen nicht. Der Tierarzt muss kommen. Lieselotte braucht Ruhe und muss im Stall bleiben.

Beurteilungstext

Alexander Steffensmeier hat schon viele Lieselotte-Bände für Kindergartenkinder gezeichnet und erzählt. Die Kuh wird auch mit Mal- und Rätselheften, mit Rechen-, Schreib- und Freundschaftsbüchern vermarktet.
""Lieselotte ist krank"" greift die Erfahrungen der Kinder mit Erkältungen auf. Lieselotte muss inhalieren, gurgeln, bekommt Hals- und Beinwickel und Rotlicht. Als alles nichts hilft, wird der Tierarzt gerufen. Auch er behandelt die Kuh so, wie die Kinder es vom Arzt kennen: mit Abhorchen, Fieber messen, in den Hals und in die Ohren schauen. Als Lieselotte warm eingepackt im Stall ausruhen soll, liest die Bäuerin ab und zu etwas vor oder die Kuh darf ihre Lieblingsschallplatten hören. Auch wenn die Kinder wahrscheinlich CDs hören, sind die Erfahrungen doch sehr menschlich. Auch dass die Kuh, als es ihr wieder besser geht, noch einen Tag herausschinden möchte, weil sie noch keine Lust hat, wieder im Regen die Post auszutragen, wirkt sehr kindgemäß. Wie ärgerlich, dass die Sonne doch noch herauskommt und die anderen Tiere Drachen steigen lassen, denn darauf hatte sich Lieselotte schon lange gefreut. Als sie der Bäuerin gerade beichten will, dass sie zuletzt ein wenig gemogelt hat, liegt die Frau mit einer Erkältung im Bett. Lieselotte beschließt, Krankenpflegekuh zu werden.
Das Bilderbuch lebt von den Handlungen, die auf dem Alltag der Kinder aufbauen. Unterhaltsam sind die Illustrationen, z.B. die Hühner, die munter mit Stiefeln, Mützen, Regenschirm der Situation angepasst daherkommen und sehr menschliche Eigenschaften zeigen. Sie spielen Mensch ärgere dich nicht, lesen, puzzeln, tanzen, springen in Pfützen mit so viel Charme und Energie, dass es eine Freude ist, die Bilder immer wieder zu betrachten. Es gibt auf den Seiten viel zu entdecken, das über die im Text beschriebene Geschichte hinausgeht. Und das ist der eigentliche Wert dieses Buches. Der in Bild und Text spürbare liebevoll angehauchte Humor macht das Buch zu einem Anschauungs- und Lesevergnügen.