Lies mir vor von Mäusecken Wackelohr

Autor*in
Speil, Ruth
ISBN
978-3-407-77167-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
251
Verlag
Gattung
Ort
Weinheim
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Nach ""Erzähl mir vom kleinen Angsthasen"" ist nun die zweite Anthologie mit Klassikern der DDR-Kinderliteratur erschienen ""Lies mir vor von Mäusecken Wackelohr"", herausgegeben von Ruth Speil. 21 Geschichten von ""Adebar, der Klapperstorch"" bis ""Zum Geburtstag eine Schwester"" von verschiedenen AutorInnen wie Edith Bergner, Hans Fallada, Benno Pludra und Fred Rodrian, gestaltet mir Illustrationen von Elisabeth Shaw, Steffi Blum und Erich Gürtzig.

Beurteilungstext

Alle in diesem Buch versammelten Geschichten sind zeitlos. Sie erzählen von denen, an die sie adressiert sind, den Kindern. Keine Geschichte ist banal, immer geht es um für Kinder wichtige, teils existentielle Themen. Sei es die Freude auf ein neues Geschwisterchen, wie in der Geschichte von Sieglinde Gerber ""Zum Geburtstag eine Schwester"" oder in Edith Bergners ""Adebar, der Klapperstorch"". Es geht um die sich neu eröffnenden Welten durch die Einsicht in das Buchstaben- und Zahlensystem zu Beginn der Schulzeit in Wera Küchenmeisters ""Auf dem ABC-Stern"", das Loslassen können von einem treuen Begleiter wie in Jozef Wilkons ""Minka und die Wildpferde"".
Internationale Märchen, wie ""Die Schöne und das Ungeheuer"" aus Frankreich und ""Das Häschen und die Rübe"" finden sich hier ebenso versammelt wie die russische Geschichte ""Schalmei und Krüglein"" von Valentin Katajew.
Die Geschichten sind teilweise realistisch, wie ""Daniel und der Maler"" von Wera und Claus Küchenmeister, in der Daniel alle Wände bemalt und schließlich eine Maler findet, dem er helfen kann, aber auch phantastisch, wie die Geschichte von Elisabeth Shaw ""Als Robert verschwand"". Der kleine Robert nervt seinen Vater, weil er immer auf seiner Trompete bläst. Als er schließlich mit dem Zauberkasten spielt, macht er sich versehendlich selbst unsichtbar. Doch das Unsichtbarsein ist nicht so toll wie gedacht, und auch die Eltern vermissen ihren Jungen, der eigentlich gar nicht so nervig ist.
Ein besonderer Schatz ist die namensgebende Geschichte von Hans Fallada ""Mäuesecken Wackelohr"", von der Maus, auf der Suche nach Liebe und einem Partner, von den listigen Ameisen, die sie an die Katze verraten und den lieben Tauben, die die Maus zu ihrem Mäuserich bringen.
Die mannigfachen Illustrationen, die tatsächlich so vielfältig sind, wie ihre Entstehungszeit, von 1962 bis 1989 erahnen lässt, verstärken die Aussagen der Texte, erzählen sie weiter und lassen nicht selten die eigenen Bilder der ersten eigenen Lektüre der Geschichten vor dem geistigen Auge wieder erscheinen.
Gleiches gilt für die Sprache der Texte, in manchen von ihnen trifft man auf Juri Gagarin, den Diensthabenden, die Kaufhalle oder auch den Ikarus. Nicht nur dadurch werden die Texte zu einem wichtigen Zeitdokument, die beim gemeinsamen Lesen eine Verbindung zwischen Generationen schaffen, Fragen aufwerfen, Erinnerungen wecken und dennoch sind die in den Geschichten vorkommenden Themen, Sorgen und Wünsche so aktuell wie damals und damit wahre Klassiker.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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