Liebe sich, wer kann

Autor*in
Mierswa, Annette
ISBN
978-3-7432-1212-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
238
Verlag
Loewe
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Bindlach
Jahr
2021
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
6,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

„Verdammt. Aber weißt du, was? Scheiße kommt und Scheiße geht. Hauptsache, man hat ´ne gute Spülung!“

Beurteilungstext

Der 17-Jährige Jakob hat am Anfang des Buches keine Spülung. Von seinen Brüdern gemobbt, vom Vater abgelehnt und in der Schule ein Außenseiter fühlt er sich oft wie erdrückt, nur seine Mutter und sein Lieblingscomputerspiel geben ihm Halt und Sicherheit. Doch dann kommt Lotti in sein Leben wie ein Sonnenstrahl. Lotti hat eine lila Haarsträhne, ist Schulsprecherin, gut in der Schule und auch noch bei allen beliebt und sie fragt ausgerechnet Jakob, ob er sie auf einer Wanderung zu einem geheimnisvollen Chateau am Schweriner See begleiten kann. Jakob sagt zu und so beginnt für die beiden Teenager eine Wanderung von Hamburg nach Mecklenburg. Dabei geht es aber um so viel mehr als die Wegstrecke. Die beiden treffen verschiedene Menschen, die sie unterstützen und ihnen einen Einblick in ihr Leben gewähren aber vor allem treffen sie immer wieder sich selbst. Während Jakob an einer Angststörung leidet und gegen Panikattacken und sein Gedankenkarussell ankämpfen muss, bleibt Lotti ihm und den Leser*innen lange ein Rätsel. Sie hat immer wieder heftige Stimmungsschwankungen und leidet unter ihren hohen Anforderungen an sich selbst. Während die beiden Figuren sich annähern und ihre Gedanken und Erinnerungen miteinander teilen, schaffen sie es auch immer mehr, aufeinander zuzugehen und sich dadurch von diesen zu lösen. Dies wird besonders für Jakob deutlich, da das Buch konsequent aus seiner Perspektive erzählt wird. Dies stellt für die Leser*innen eine besondere Herausforderung dar. Einerseits gelingt so ein einzigartiger Einblick in seine Seele. Andererseits sind seine negativen Gedankenspiralen oft so wenig nachvollziehbar, dass sie trotzdem fremd und merkwürdig bleiben. Dass dies ein Symptom einer psychischen Erkrankung ist und für einen gesunden Menschen nur schwer nachvollziehbar ist, sollte einem vor dem Lesen klar sein, sonst läuft das Buch Gefahr, statt Verständnis Ablehnung zu wecken. Als die Wanderung endet, ist es nur konsequent, dass für Lotti und Jakob noch vieles offen bleibt, denn eine Krankheit lässt sich nicht in 5 Tagen wegzaubern. Klar ist aber auch, dass sie es gemeinsam immer wieder aus dem Dixi-Klo herausschaffen können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von edb; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 08.03.2023

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