Lena und das Geheimnis der blauen Hirsche

Autor*in
Van de Vendel, Edward
ISBN
978-3-8369-5767-0
Übersetzer*in
Erdorf, Rolf
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
De Leeuw, Mattias
Seitenanzahl
160
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2014
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eines Tages entdeckt Lena 13 blaue Hirsche, sie sind ganz besondere Tiere und bleiben ihr Geheimnis. Doch auch ihr aggressiver Bruder Raff hat schon einmal ein Tier gesehen. Er ist aber überzeugt, dass seines nicht wiederkommt. Wie sich herausstellt, ein Trugschluss.

Beurteilungstext

Lena hat es nicht leicht. Ihr großer Bruder Raff explodiert manchmal wie eine Bombe. Dann muss Lena sehr geduldig mit ihm sein und mit ihm spielen was er will, denn irgendwann wird er sich wieder beruhigen. Eines Tages passiert es: Aus einer blauen Vase auf dem Tisch erscheinen 13 blaue Hirsche. Lena ist fasziniert und glücklich. Sie spürt die Hirsche auf ihrer Haut und sieht ihre zierlichen Beinchen. Die Hirsche nennen sie Meisterin und nach einer Zeit verschwinden sie wieder. Ihr Bruder Raff rät Lena niemandem etwas von den Tieren zu erzählen, denn sonst kommen sie nicht wieder. Ihm sei das mit seinem Tier auch schon einmal passiert. So behält Lena ihr Geheimnis für sich und wartet. Einmal als Raff besonders wütend ist, kommt auch sein Tier erneut hervor. Es ist ein Löwe, der plötzlich Lenas Hirsche angreift und so kommt es zu einem turbulenten Kampf.
Ganz leicht nähert sich Edward van de Vendel einem schwierigen Thema. Es geht um die Beziehungen von Geschwistern innerhalb der Familie. Dort ist Raff der Schwierige, der immer Ärger macht und stört. Lena hingegen ist die Fürsorgliche und Rücksichtsvolle. Doch sind beide Rollen innerhalb der Familie schwierig. Lena steckt ständig ein und Raff teilt aus. Durch die fantastischen Tiere werden die Wesen der Kinder offenbar und zeigen ihre Mentalitäten. Allerdings sind das anscheinend keine feststehenden, sondern veränderbare Gemüter. Lenas Hirsche schaffen es schlussendlich auch zu kämpfen und Raffs Löwe gelingt es immer besser sich zu beherrschen. Und dies alles nur, weil bald ein neues Geschwisterchen zu der Familie kommt und sich alles ändern wird.
Die skizzenhaft wirkenden und nur grob mit Ölpastellkreiden ausgefüllten Bilder haben viel Dynamik und spiegeln die Gemütszustände der Figuren wider. Vor allem der grob und mit wilden Strichen gezeichnete Löwe und die filigran wirkenden und ohne Umrandung gezeichneten blauen Hirsche finden sich an unterschiedlichen Stellen in der Geschichte wieder und deuten auch die Verbindung zwischen den Tieren und den Kindern an. In einer oder mehreren Szenen pro Seite wird Wesentliches gezeigt bzw. übernehmen die Bilder an unterschiedlichen Stellen sogar das Vorantreiben der Erzählung. Die kurzen Zeilen und die luftige Verteilung des Textes auf den Seiten lässt die Geschichte sowohl für leseschwache als auch für lesestarke Kinder zugänglich werden.
Insgesamt handelt es sich um ein Buch, das sensibel und mit Hilfe der fantastischen Ebene Einblicke in die Psyche von Geschwistern gibt und den Blick weitet für Familien, die einfach auch mit schwierigen Kindern leben und versuchen dort gemeinsames Leben zu gestalten. Es ist unbedingt zu empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.04.2015

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