Leander Linnens Wunderladen

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• Diversität
• Feste

Teaser

Leander Linnen ist ein weißbärtiger, älterer Mann, der eine Liebe für rote Klamotten hat und einen Trödelladen voller wunderlicher Sachen besitzt. In seinem Laden ist es selten langweilig, denn seine Kundschaft hält in ganz schön auf Trab. Egal was gesucht wird, jeder wird genau DAS RICHTIGE finden. Auch bzw. speziell dann, wenn diese Person vorher noch gar nicht wusste, was sie sucht. Ob auch DU das Richtige finden wirst?

Beurteilungstext

Das Buch über Leander Linnens Trödelladen hat mich vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen.
Bereits das Titelbild, welches Leander zeigt, der in der Türe zu seinem Laden steht und in den Nachthimmel schaut, lädt zum Träumen ein. Dies liegt unter anderem auch an der gezielten Farbwahl. Der dunkle Hintergrund lässt das hell erleuchtete Schaufenster umso magischer und anziehender wirken. Ich wurde regelrecht in die Geschichte hineingezogen.

Im Innern geht es dann recht magisch weiter. Die in 25 Kapiteln erzählte Geschichte ist voller Phantasie und Magie und weckt im Leser die Liebe zum Tagträumen.
Besonders gut hat mir gefallen, dass in jedem Kapitel neben Leander Linnen unterschiedliche Figuren vorkommen. Jede Figur hat einen anderen Hintergrund, einen anderen Lebensentwurf, Wünsche, Ängste und Träume. Und dennoch haben sie alle das Gleiche Bedürfnis. Nämlich das Richtige zu finden bzw. zu tun. Durch diese Vielfalt an Lebensentwürfen hat jede/r Leser*in und Zuhörer*in die Möglichkeit sich wiederzufinden. Egal ob die Leser*innen in einer Patchwork Familie aufwachsen, eine körperliche Beeinträchtigung besitzen oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft sind, sie alle werden sich hier wiederfinden können. Gerade diese Präsenz an Vielfalt finde ich in der heutigen Zeit enorm wichtig, denn jede Person sollte sich wahr- und angenommen fühlen.

Die einzelnen Kapitel sind einfach geschrieben und leicht verständlich. Jede Geschichte ist zum Teil sehr realistisch geschrieben, beherbergt aber auch einige phantastische Elemente. So wird beispielsweise beschrieben wie viel Arbeit die Paketbotin gerade in der Weihnachtszeit hat und das selten die Empfänger der Pakete zu Hause anzutreffen sind. Gleichzeitig wird aber auch das Element der Fantastik bedient, indem der Leser z.B. erfährt, dass die so ordinär aussehende Mütze es schneien lassen kann. Die Vermischung von realistischen und fantastischen Elementen fließen wunderbar harmonisch ineinander.

Allerdings bedient diese Geschichte nicht nur die Phantasie der Leser*innen, sondern vermittelt auch wichtige Werte wie Achtsamkeit, Hilfsbereitschaft, Offenheit gegenüber Neuem und die Wiederverwendung von alten Sachen. Anstatt etwas Neues zu kaufen ist es sinnvoll auch mal im Second Hand Laden nachzuschauen. Diese Werte sind so stilvoll in die einzelnen Kapitel eingewebt, dass sie nicht belehrend oder störend wirken.

Die im Buch vorhandenen Illustrationen sind rar, aber dafür sehr aussagekräftig. Sie verbildlichen einzelne Szenen aus der Geschichte auf wunderbare Weise. Bei den Illustrationen wurde viel mit Licht und Schatten gearbeitet. Dadurch wirken die Bilder noch stärker. Der Blick wird durch diesen Effekt erstmal auf das Wesentliche gelenkt. Nach und nach entdecken die Leser*innen immer mehr Details, welche auf dem ersten Blick nicht gleich zu erkennen sind. So wird jede Illustration zu einer Wundertüte voller Überraschungen.

Ich persönlich fand dieses Buch aus den oben genannten Gründen pädagogisch sehr wertvoll und bin schon jetzt gespannt, wie meine Kindergartenkinder auf diese Geschichte reagieren werden. Denn eins ist sicher. Dieses Jahr lese ich dieses Adventskalenderbuch in meinem Kindergarten vor.