L wie Liebe

Autor*in
Baltscheit, Martin
ISBN
978-3-949276-05-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Brandstätter, Sandra
Seitenanzahl
48
Verlag
Kindermann
Gattung
Bilderbuch
Ort
Berlin
Jahr
2022
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Plädoyer für eine bunte und diverse Gesellschaft

Beurteilungstext

Martin Baltscheit richtet in seinem neuesten Werk „L wie Liebe“ den Fokus auf die verschiedenen Ausprägungen der Liebe. Die Protagonistin Anna nimmt uns gleich auf der ersten Doppelseite mit in ihr buntes Leben. Vorrangig lernen wir sie über die beschriebenen Beziehungen zu Menschen aus ihrem Umfeld kennen. Von eher traditionellen Normvorstellungen, nämlich der Liebe in der eigenen Kernfamilie und dem ersten Verliebtsein, wird das Thema geöffnet hin zu Diversität. Wir erfahren z.B. im Weiteren etwas über Homosexualität und Polygamie. Aber auch andere damit verknüpfte Aspekte, wie die Liebe zu Hobbys, die heimliche Liebe, Eigenliebe, Narzissmus, Menschen, die sich nicht verlieben oder gar Hass in sich tragen, werden beleuchtet. In dieser komplexen Darstellung liegt die Stärke des Buches. Erzählt wird ganz unaufgeregt und sachlich – fast schon zu sachlich, wenn wir uns zurückerinnern, dass aus der Sicht eines Mädchens auf zwischenmenschliche Beziehungen geblickt wird. Die einzelnen Spielarten der Liebe erfahren durch den Aufzählungscharakter lediglich eine oberflächliche Betrachtung, vieles wird verschlüsselt dargestellt bzw. nur angerissen, bleibt somit holzschnittartig. Daher bedarf es für junge LeserInnen sicherlich einer erwachsenen Begleitung, welche das Angedeutete ausführt, aufkommende Fragen beantwortet und dieses emotionale Grundthema womöglich auch mit etwas mehr Gefühlsregung bedenkt. Das vom Verlag empfohlene Lesealter (ab 5 Jahren) ist aus diesem Grunde ziemlich niedrig angesetzt. Ebenso unbefangen wie auf der Text- wird auch auf der Bildebene erzählt. Die Illustrationen von Sandra Brandstätter im Comicstil verleihen dem Gesamtwerk noch einmal einen mutigeren, frecheren und verspielteren Ton. Da sich auf dieser Ebene die Geschichten abspielen, schenken sie der Gemeinschaftsarbeit zudem mehr Tiefe.

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Diese Rezension wurde verfasst von Stef; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 21.09.2022