Küss die Hand, die du nicht brechen kannst - Geschichten aus Teheran
- Autor*in
- Ladurner, Ulrich
- ISBN
- 978-3-7017-3284-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 254
- Verlag
- Residenz
- Gattung
- –
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2012
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 21,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Mehr als drei Jahrzehnte Islamische Republik Iran sind seit dem Sturz des Schahs von Persien (1979) vergangen. Im politischen Weltgefüge eine beachtliche Größe. Sind die Ereignisse abseits der Weltbühne von gleich großer Bedeutung für die Bewohner am Asadiplatz?
Beurteilungstext
Ulrich Ladurners Buch vermittelt dem Leser die Erkenntnis, dass sich soziale Verhältnisse wesentlich langsamer verändern als politische Strömungen es sich wünschen. Fragen wir uns, was sich die Perser an Verbesserungen eingehandelt haben als sie den Schah aus ihrem Land gejagt hatten. Darauf gibt das Buch keine Antwort, die Funktion der Frau des damaligen Schahs, ihre Vorbildfunktion in Politik und Gesellschaft, werden an keiner Stelle des Buches erwähnt. Was die Lektüre des Buches jedoch augenfällig macht, ist die Entwicklung des Prozesses einer politischen Meinung. Religiöse Eiferer lösen sachlich und weltanschaulich liberale Kräfte ab. Für den Autor ist der Asadiplatz die Bühne, auf der sich das ganz normale Leben, aber auch die Tragödien des Lebens abspielen. Der Leser kann auf dem Asadiplatz die Veränderungen in den Meinungen, den Traditionen, den Freundschaften oder Feindschaften miterleben. Zwei Figuren stehen für den behutsamen Wandel in der traditionellen Gesellschaft des Irans, Amir und Baba Zede. Sie verkörpern das alte Persien in ihren Anschauungen und ihrer Lebensgestaltung, sind aber im Alter durchaus fähig, einen Neuanfang zu wagen. Eine optimistische Perspektive auf dem Asadiplatz, die Hoffnung aufkeimen läßt für eine andere Zukunft. Das Buch ist eine spannende Lektüre, die allerdings einen etwas umfangreicheren historischen Exkurs über die Entwicklung in Persien/Iran verdient hätte.