Krähen gegen Ratten

Autor*in
Leypold, Kilian
ISBN
978-3-446-24631-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Artem, Kostyukevich;
Seitenanzahl
256
Verlag
Hanser
Gattung
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Ein Roman, der auf mehreren Ebenen funktioniert und geschickt mit Genrewechseln arbeitet, sodass er sowohl Fans von Abenteuergeschichten, Krimifans, Freunde von Liebesromanen aber auch Geschichten übers Heranwachsen ansprechen kann.
Alles in allem ein sprachlich herausforderndes, aber auf alle Fälle im Gedächtnis bleibendes Buch für Kinder ab 11.

Beurteilungstext

Schon der Einstieg in dieses Buch verlangt dem Leser einiges ab: Bevor die Geschichte losgeht, gibt es mehrere Perspektivwechsel in Form eines Dialogs, der zum Schluss den Leser direkt einbezieht, danach ein Exkurs in die Lebenswelt der Krähen – erst dann fängt ohne direkt erkennbaren Zusammenhang die Geschichte an. So herausfordernd für junge Leser das Buch beginnt, geht es auch weiter.
Die Geschichte erzählt vom Bandenkrieg der "Krähen" gegen die "Ratten". Und während die Krähen in ihren hübschen Einfamilienhäuschen in München wohnen, leben die Ratten im Wohnblock. Auch die Anführer der beiden Banden – Murz und Matze – könnten äußerlich unterschiedlicher nicht sein, doch sind beide keine gerade alltäglichen Typen. Während der eine durch seine Träumereien versucht, dem Alltag zu entfliehen, verfolgt der Andere die Strategie, sein Leben berechenbarer zu machen, indem er alles und jeden versucht zu vermessen. Die Mitglieder der Banden scheinen trotz aller äußerlichen Unterschiede irgendwie seltsam ähnliche Probleme zu wälzen und davor in ihre Gemeinschaft Gleichaltriger zu fliehen. Umso erbitterter ist der Kampf dieser beiden eingeschworenen Gemeinschaften gegeneinander – keine darf auch nur einen Fußbreit nachgeben – es geht ums Prinzip. So ist auch die Auseinandersetzung zu verstehen, die sich um das Ur-Kilo entspinnt. Zunächst erst einmal ein Thema, das dem Leser fremd sein mag, aber schon bald in seinen Bann zieht, wenn es soweit geht, dass die Kinder dafür – und um ihre Wette zu klären – sogar einen Einbruch ins Auge fassen.
Dadurch werden die verhärteten Fronten, ohne dass sie es selbst ahnen, aufgebrochen und die Kinder beginnen die Eigenheiten der anderen zu schätzen.
Das sprachliche Niveau mag für einige eine Anstrengung sein, macht aber auch den Reiz des Buches aus und ist nicht zuletzt auch den vielschichtigen Charakteren geschuldet.
Denn nach dem groben Handlungsschema „Prekariatsjugendbande trifft auf Mittelstandkids“ hätte das diese Geschichte auch sehr ins Klischeehafte abdriften können – was sie zum Glück dank der glaubwürdigen Protagonisten nicht tut.
Ein Roman, der auf mehreren Ebenen funktioniert und geschickt mit Genrewechseln arbeitet, sodass er sowohl Fans von Abenteuergeschichten, Krimifans, Freunde von Liebesromanen aber auch Geschichten übers Heranwachsen ansprechen kann.
Alles in allem ein sprachlich herausforderndes, aber auf alle Fälle im Gedächtnis bleibendes Buch für Kinder ab 11.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von kr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 25.02.2016

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