Krähen gegen Ratten - Der Bandenkrieg von Murz und Matze

Autor*in
Leypold, Kilian
ISBN
978-3-446-24631-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kostyukevich, Artem
Seitenanzahl
256
Verlag
Carl Hanser Verlag
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2014
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Banden von Zwölfjährigen, benachbart und doch sozial getrennt, leben miteinander im Streit. Bei einer Prügelei zertrümmert ein Stein die Hand eines der Anführer. Man beschließt, den Stein wiegen zu lassen. Eine genaue Waage wird im Münchner Eichamt vermutet. Dazu brechen die zwei Anführer dort ein und stehlen eine Silizium-Kugel, die genau ein Kilo wiegt. Am Ende werden aus den Gegnern Freunde.

Beurteilungstext

Eine wunderbare Geschichte von der Feindschaft zweier Kinderbanden, von jugendlichen "Heldentaten" und aufkommender Freundschaft. Die "Krähen" wohnen auf der einen Seite der Mettenstraße in Eigentumswohnungen, die "Ratten" auf der anderen in Sozialwohnungen. Beide Banden sind verfeindet und bekriegen sich. Ein Hauch von West-Side-Story liegt über der Geschichte. Der 12jährige Murz, eine "Krähe" und ein großer Träumer, fällt in die Hand der "Ratten". Nach demütigendem Rückzug kommt es zur Prügelei, bei der ein Stein von etwa einem Kilo Gewicht die Hand Matzens, Anführer der "Ratten", zerschmettert. Um den Kampf zu entscheiden, schätzen beide Gruppen das Gewicht und beschließen, den Stein wiegen zu lassen: Ist er schwerer als ein Kilo, haben die "Ratten" gewonnen, wenn er leichter ist, die "Krähen". Die Jugendlichen beschließen, in das Münchner Eichamt einzubrechen, wo sie die exakteste Waage wissen. Bei zwei Mutproben, eine skurriler als die andere, werden Murz und Matze als Beauftrage für den Einbruch bestimmt. Nach dem Diebstahl einer genau ein Kilo wiegenden Siliziumkugel, gleichzeitig Symbol des mathematisch Vollkommenen und des Magisch-Wunderbaren, ergibt sich ein Unentschieden: Der Stein wiegt genau ein Kilo. Am Ende hat sich die Feindschaft erledigt, zwischen Murz und Roya aus der "Rattenbande" entsteht zarte Zuneigung und zwischen Murz und Matze sogar Freundschaft. Der Jugendroman, der gegen Ende etwas ins Märchenhafte abgleitet,schlägt eine Reihe von Themen an: Es geht um Traum und Fantasie gegen Exaktheit und Wissenschaft. "Ich träume nicht, ich messe", sagt Matze einmal. Es geht auch um Informationen über genaues Messen und Wiegen und um das Ur-Kilogramm. Und schließlich geht es auch darum, welche Bedeutung "Banden" oder Cliquen für Heranwachsende haben: Sie ermöglichen Spiel und Abenteuer, bieten aber auch Zuflucht, Schutz und sogar Heimat. Die Sprache des Romans ist sehr jugendgemäß, bildhaft und bilderreich. Man kann diesen wirklich schönen Roman uneingeschränkt empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 12.10.2015

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