Kompostfranzi

Schlagwörter

• Diversität
• Freundschaft
• Liebe
• Natur
• Tiere

Teaser

Was ist der Sinn des Lebens eines Regenwurms? Ist er für irgendetwas nütze und wenn ja, für was? Der Mistkäfer, die Ameise, die Grille – sie alle können etwas, aber was kann Franzi? „Kompostfranzi“ ist ein Bildersachbuch bester Mischung. Im Anschluss an die heiter erzählte Geschichte rund um den Regenwurm und seine Freunde gibt es eine ordentliche Portion Wissen rund um das Thema Kompostieren.

Beurteilungstext

Es gibt Buchtitel, die ausreichen, um bei mir einen Kaufreflex auszulösen. „Kompostfranzi“ – welch ein lustiger, fröhlicher Titel! Es handelt sich um einen Regenwurm, der sich fragt, wozu er eigentlich auf der Welt ist. Ali, die Ameise, ist unheimlich stark und kann ein Vielfaches des eigenen Körpergewichts transportieren. Marie, die Marienkäfer-Dame, ist eine geschickte Gärtnerin, Giovanni, die Grille, ein begnadeter Musiker. Auf der Suche nach einer sinnvollen Betätigung macht Franzi, der Regenwurm, die Erfahrung, dass er die Handwerke der anderen niemals wird lernen können – dafür fehlen ihm schlicht die körperlichen Voraussetzungen: Franzi hat keine Arme und Beine, um Spinnweben zu weben oder Mistkugeln zu rollen oder im Garten aufzuräumen und ihm fehlt der Saugrüssel, um bei der Bestäubung zu helfen.
Irgendwann aber fällt Franzi auf, was er wirklich gut kann: Durch seine Gänge und Tunnel lüftet und lockert er die Erde und bereitet sie darauf vor, ein guter Boden für Gemüse, Getreide und Obst zu sein. Für seine großartige Fähigkeit wird er fortan von allen Tierfreunden bewundert. Das ist doch was!
Soweit die Geschichte von Franzi - der übrigens korrekt übersetzt aus dem Slowakischen auf Deutsch ein "Franz" wäre. Aber sei's drum, warum soll ein Junge nicht auch Franzi heißen können. Auf weiteren Seiten können große und kleine Leser:innen erfahren, wie nützlich Regenwürmer sind, was beim Kompostieren passiert und was genau auf den Komposthaufen gehört (und was eben nicht) und dass ein Komposthaufen nicht nur draußen im Garten entstehen kann, sondern auch in Form einer kleinen, sauberen Regenwurmkiste in der heimischen Küche.
Autorin Simona Smatana hat „Kompostfranzi“ detailreich und in warmen Erdton-Farben in Buntstift-Anmutung illustriert. Eine inkonsequente Dreidimensionalität innerhalb der Szenen evoziert eine besondere Zugänglichkeit. Es entspricht (kindlichen) Bilderbuch-Sehgewohnheiten, auf jeder Doppelseite nach der Hauptfigur zu suchen – und sie zu finden. Auf der Sachbuchebene bietet „Kompostfranzi“ Anregung und Anleitung, im Sinne von cradle to cradle dafür zu sorgen, dass entsprechende Abfälle zu Hause oder im Klassenzimmer fortan auf dem Komposthaufen oder in einer Klassen-Regenwurmkiste landen. Mehr gemeinsames Lernerlebnis und echter Beitrag zu einer nachhaltigen Abfallwirtschaft ist kaum vorstellbar – oder?