Kleine Feder, großer Bär

Autor*in
Sauerhöfer, Ulrike
ISBN
978-3-480-22352-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krömer, Astrid
Seitenanzahl
101
Verlag
Gattung
Ort
Esslingen
Jahr
2008
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In dieser Anthologie erzählen namhafte Kinderbuchautoren wie z.B. Ursula Wölfel in 16 kleinen Geschichten von echten und weniger echten Indianern. Von ihrem Leben, von ihren Mythen, von den Tieren, mit denen sie leben, und von der Natur, die sie umgibt. Stets sind es kleine Indianerjungen oder Indianermädchen, die mutig alle möglichen Abenteuer bestehen, und manchmal sind es aber auch nur “kleine weiße Männer”, die ganz einfach Indianer spielen.

Beurteilungstext

Wer mit dem Untertitel “Indianergeschichten” Karl May oder Lederstrumpf assoziiert, den wird dieser Sammelband eher enttäuschen. Hier geht es nicht um kriegerische Aktionen und feindliche Begegnungen mit dem “weißen Mann”, sondern man erfährt sehr viel vom Leben der Indianerkinder in den Weiten der Prairie, oft noch vor der Landnahme durch europäische Siedler. Es wird berichtet, wie sie wohnen, was sie essen, wie sie sich kleiden, vom Verhältnis der Generationen und von großen und kleinen Gefahren. Denn so ein Indianerleben ist voller Abenteuer. Ein richtiger Indianer muss natürlich auf einem fast wilden Pferd reiten können, das wird in der Geschichte “Das braune Pferd” erzählt. Außerdem muss er die Fährten der Tiere lesen können und mit Pfeil und Bogen umgehen, um später auf Büffeljagd zu gehen. Davon berichtet Jane Bendix in “Mi`ca Büffeljäger”. Welche Rolle die Natur im Leben der Indianer spielte, kann man in drei kleinen Geschichten lesen, die einen mythologischen Hintergrund haben. Da wird beispielsweise erzählt, wie das Feuer zu den Indianern kam oder wie sich acht Indianerkinder in das Sternbild “Großer Bär” verwandelten. Die Begegnung mit dem Weißen Mann wird übrigens nicht gänzlich ausgespart, sondern in zwei Geschichten thematisiert. Eine davon befindet sich merkwürdigerweise in dem Sammelband “Riesen, Räuber, Ritterburgen” aus dem gleichen Verlag. In 13 Geschichten sind die Protagonisten stets kleine Indianerjungen oder Indianermädchen, was kleinen Lesern hilft, sich in diese doch sehr exotische Welt hineinzuversetzen. Es gibt aber auch drei Erzählungen, wo es darum geht, wie weiße Jungen sich das Leben als Indianer vorstellen; nämlich mit Friedenspfeife, Federschmuck und Marterpfahl. Davon wird mit sehr viel Humor berichtet.
Es geht, wie bereits erwähnt, also nicht um die ganz großen, sondern um die alltäglichen Abenteuer. Und die werden sehr anschaulich und spannend und mit sehr viel Empathie für ihre Helden geschildert. Zur Veranschaulichung tragen aber auch die wunderschönen und mit viel Liebe zum Detail gestalteten Illustrationen bei. Dass ein kleiner Indio in Lateinamerika nicht unbedingt Lederklamotten und Mokassins trägt, ist vielleicht nur ein kleiner Ausrutscher. Jede Geschichte hat ein ganzseitiges illustriertes Titelblatt und meistens noch eine weitere ganzseitige Illustration mit der wichtigsten Szene. Weitere kleinere Illustrationen sind in den Text eingestreut. Das macht das Lesen zu einem besonderen Vergnügen.
Die Geschichten haben einen Umfang zwischen drei und acht Seiten und sind somit auch ideal zum Vorlesen. Der Bemerkung des Verlags, das Buch sei ein absolutes Muss für alle Indianer-Fans, kann man nur zustimmen, sofern es sich noch um kindliche Fans handelt.

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Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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