Klein-Lichtstadt

Schlagwörter

• Freundschaft
• Frieden
• Kulturen

Teaser

Ein kleines Mädchen sorgt dafür, dass die angeblichen Schutzmauern gegen alles Fremde um ihr Städtchen fallen und eine glückliche Migration und Integration gelingen kann.

Beurteilungstext

Klein-Lichtstadt ist ein Städtchen, dass sich mit Mauern gegen alles Fremde schützt. Allen voran der Bürgermeister sorgt sich um die Sicherheit seiner Bewohner. Dann geschieht etwas Seltsames, Bedrohliches: Nach und nach verschwinden immer mehr Steine aus der Stadtmauer. Es entstehen Fenster in alle vier Himmelsrichtungen, Brücken zu anderen Menschen aus fremden Kulturen, die anders aussehen, Ungewöhnliches essen, merkwürdige Sprachen sprechen, ausgefallene Musik hören und unbekannte Bücher lesen. Voller Wut sucht der Bürgermeister den Steinedieb und findet ihn in einem kleinen aufmüpfigen Mädchen. Die Bewohner aber erkennen das Positive und Bereichernde an ihren Nachbarn: Sie denken an den Duft neuer Speisen, den Klang neuer Wörter, die Töne neuer Musik und die Aussicht auf neue Abenteuer. Die Mauern fallen - die kleine Stadt wird zu einer wahren bunten Lichtstadt. Doch auch für den nach wie vor uneinsichtigen Bürgermeister findet sich eine Lösung: Aus den Resten der Ziegelsteine bauen die Bewohner um ihn herum eine Mauer, innerhalb derer er sich solange sicher fühlen kann, bis auch er versteht, um wieviel reicher seine Stadt durch den Zuzug der Fremden geworden ist. Die gelungene Integration hat der Autor geschickt durch die Farbigkeit der Bilder dargestellt. Sind Stadt und Bewohner anfangs in reinen Grautönen gemalt, kommen nach und nach, entsprechend den vier Himmelsrichtungen und unterschiedlichen Migrantengruppen vier leuchtende Farben hinzu. Einzig die neon-roten Haare der kleinen Aufständischen und die ebenfalls neon-rote Leiter an der Mauer lassen gleich anfangs Vermutungen zu, was es mit dem rätselhaften Diebstahl der Mauersteine auf sich hat. So sollten Migration und Integration gelingen! Eine neudeutsche Win-Win-Situation! Es ist positiv anzumerken, dass die beiden ständig benutzten Wörter Migration und Integration in dem großformatigen Bilderbuch kein einziges Mal benutzt werden. Die Zielgruppe der kleinen Leser und Betrachter versteht auch so, welche Vorteile eine weltoffene Gesellschaft hat. Wenn doch die Integration der vielen Migranten immer so einfach, friedlich und vorteilhaft verlaufen würde!