Klein-Lichtstadt

Schlagwörter

• Außenseiter
• Diversität
• Lernen
• Mut

Teaser

Mauern, Ziegelsteine, ein wütender und zugleich verängstigter Bürgermeister und ein kleines Mädchen. Wie passt das zusammen?
Erfahre es hier und lerne eine Geschichte kennen, die zeigt, dass schon die kleinsten in unserer Gesellschaft ein Umdenken in den Köpfen der Menschen erwirken können.

Beurteilungstext

Dieses Bilderbuch erzählt die Geschichte von einem kleinen Mädchen, dass in Klein-Lichtstadt lebt und aus den Häusern und Mauern Ziegelsteine entwendet. Eines Tages kriegt der Bürgermeister dies mit und fordert seine Mitmenschen auf den Dieb zu finden, denn die Mauern grenzen die Bewohner*innen von Klein-Lichtstadt von den Menschen der Nordens, Südens, Westens und Ostens ab, die außergewöhnlich sprechen, komische Sachen anbauen und fremde Bücher lesen. Alle Bewohner*innen stimmen dem Bürgermeister zu, allerdings nur so lange bis sie das kleine Mädchen mitsamt der Ziegelsteine finden. Nach und nach erkennen sie, dass sie beispielsweise den Duft des neuen Essens mögen und so kommt es, dass sie dem Bürgermeister, der noch immer auf den Aufrechterhalt der Mauern beharrt, widersprechen. Schlussendlich wird dem Bürgermeister ein kleines Häuschen (was wirkt wie eine Art Gefängnis) aus den gestohlenen Ziegelsteinen gebaut, sodass er sich darin sicher fühlt.
Dieses Buch behandelt mehrere Themen wie z.B. das Anders-Sein, den stillen Gehorsam oder die Angst vor dem Neuen/Unbekannten. Es zeigt zum einen, dass es oftmals nur einen kleinen Anstupser braucht, um zu erkennen, dass das Fremde oder das Anders-Sein etwas wertvolles und schönes ist. Zum anderen zeigt es auch, dass jede/r, so klein und jung er/sie auch sein mag, etwas verändern kann!
Die Illustrationen in diesem Buch scheinen mit einer Art Wasserfarbe gezeichnet worden zu sein und sind hauptsächlich in schwarz, grau und weiß gehalten. Die Bilder zeigen die Bewohner*innen von Klein-Lichtstadt sowie deren Umgebung in unterschiedlichen Situationen. Sie erstrecken sich immer über eine gesamte Doppelseite, wobei der dazugehörige Text in die Bildwelt integriert ist und das zu sehende Bild bzw. die Handlung darauf näher beschreibt. Trotz der hauptsächlich schwarz-grau-weißen Elemente in diesem Buch finden sich auch knallige Farbakzente. So hat das kleine Mädchen beispielsweise neon-orangene Haare, einen blauen Pullover und gelbe Socken an. Weiterhin haben auch die Menschen der einzelnen Himmelsrichtungen eigene, hervorstechende Farben (Menschen des Südens: grün-gelb, Menschen des Nordens: neon-orange, Menschen des Ostens: sonnengelb, Menschen des Westens: türkis). Hinsichtlich der Farbgebung ist zu sagen, dass für diese Akzentfarben sehr sehr knallige Farben gewählt wurden, was dazu führt, dass der Blick der Lesenden auf eben diese akzentuierten Elemente stößt und dort verweilt. Es ist quasi unmöglich die farbigen Elemente zu übersehen.
Der Text ist einfach gehalten und beinhaltet viel wörtliche Rede. Des Weiteren ist zu sagen, dass der er jeweils relativ lang, aber trotzdem für Erstleser*innen geeignet ist, da er in einer gut lesbaren Schriftgröße mit passendem Zeilenabstand abgedruckt wurde. Bestimmte hervorgehobene Wörter wie "merkwürdig" oder "ausgefallen" sind kursiv abgedruckt, was jedoch nicht viel schwieriger zu lesen oder störend ist. Weiterhin kann das Buch auch gut zum Vorlesen genutzt werden. Während des Vorlesens können die Kinder eine Menge auf den Buchseiten entdecken und man kann die Illustrationen als Gesprächsanlass nutzen.