Jefferson tut, was er kann
- Autor*in
- Mourlevat, Jean-Claude
- ISBN
- 978-3-96428-149-4
- Übersetzer*in
- Jacoby, Edmund
- Ori. Sprache
- Französisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 253
- Verlag
- Jacoby & Stuart
- Gattung
- Krimi
- Ort
- Berlin
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- FreizeitlektüreKlassenlektüre
- Preis
- 17,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
„Jefferson tut, was er kann“ hat die Fähigkeit, Kinder und Jugendliche in den Aufbau und die Welt eines guten Krimis einzuführen.
Beurteilungstext
Gute Kinderkrimis sind nicht einfach. Die Figuren müssen glaubwürdig sein, die Handlung spannend, aber aushaltbar, die Verbrechen und Motive an die Lebenswelt der Leser*innen angelehnt usw. Jean-Claude Mourlevat gelingt dieses Kunststück bereits mit dem 2. Fall seines Zufalls-Detektiv Jefferson und seiner Freunde. Dieses Mal wird das Verschwinden einer Figur, die im ersten Band Teil der detektivischen Reisegruppe war, aufgeklärt.
Simone, die sich in ihrem Abschiedsbrief als einsam beschreibt, schließt sich einer Sekte an und Jefferson beschließt mit drei anderen Freunden, Simone dort rauszuholen. Das Thema „Sekte“ und ihren Einfluss auf ihre Mitglieder wird nicht mit dem erhobenen Zeigefinger kritisiert. Ihre Kritik erfolgt vielmehr implizit, indem Mourlevat die Freundschaft der Freunde um Jefferson als besonders schön darstellt und in ihr eine Alternative zur Sektenmitgliedschaft als attraktiv anbietet. In Innenperspektive machen sich die Freund*innen Gedanken über das Wohlbefinden ihrer Freunde*innen und sie zeigen besonders viel Empathie. Ergänzt wird diese schöne Seite von Freundschaft mit kurzen aber pittoresken Landschaftsbeschreibungen und über die Darstellung des Essens, das als karg in der Sekte und als üppig aber nicht überladen beide den Freund*innen auch sinnlich erfahrbar gemacht. Die Lebenswelt der Sekte, in die sich Jefferson einschleust, um Simone davon zu überzeugen, dort auszutreten, ist dagegen karg und doppelmoralisch.
Die besonders spannende Erzählung wird aushaltbar, indem die Figuren zu anthropomorphen Tieren gemacht werden. Das ist am Anfang etwas ungewohnt, weil die Handlungen und Denkweisen der Tiere sehr eloquent und gut durchdacht sind, sodass zuerst das Gefühl entsteht, mit diesen Figuren an der Zielgruppe vorbeizuschreiben. Lässt man sich aber darauf ein, entstehen sehr liebevoll gezeichnete Tierfiguren, die der Spannung keinen Abbruch tun.
Die eloquente Sprache der Figuren und die Affinität der Hauptfigur, sich besonders schöne Worte aufzuschreiben wird hervorragend von Edmund Jacoby ins Deutsche übersetzt.
Insgesamt hat „Jefferson tut, was er kann“ die Fähigkeit, Kinder und Jugendliche in den Aufbau und die Welt eines guten Krimis einzuführen.