Japan yahho!

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Teaser

Japan anders entdecken. Eine Rundreise der besonderen Art.

Beurteilungstext

YAHHO – damit begrüßen sich japanische Mädchen gern, so heißt es in dem 2023 erschienenen Sach-Bilderbuch „JAPAN YAHHO!“, von Eva Offredo. Darin werden uns acht verschiedene Frauen und ihre außergewöhnlichen Berufe vorgestellt. Durch diese in Japan lebenden Frauen werden verschiedene Bereiche der japanischen Kultur veranschaulicht. Der Lesende erhält besondere Einblicke in das Leben und die Vielfältigkeit des Landes. Frauen die verschiedener nicht sein können, wie Rin, die Sumoringerin aus Osaka oder Midori, die Mooskundlerin aus den Asahikawa-Wäldern auf Hokkaido und doch verbindet all diese Frauen die große Leidenschaft zu ihren Berufen oder eher noch ihren Berufungen. „Malen ist für SORA mehr als ein Beruf, es ist eine Leidenschaft, die sie glücklich macht.“ So heißt es zum Beispiel im Kapitel über die Papierdrachenkünstlerin Sora.

Das Buch ist klar strukturiert und widmet jeder der Frauen ein eigenes Kapitel, um ihre Blickwinkel auf den eigenen Lebensweg und die Besonderheiten der eigenen Arbeit einzufangen. Am Ende jedes Kapitels gibt es dann noch zwei allgemeinere, landestypische Informationen. Das Bilderbuch besticht in den bildlichen Darstellungen durch einen sehr grafisch geprägten Stil, der mit flächigen Mustern und klaren Formen in einem einheitlichen Farbkonzept besticht und damit eine besondere Ästhetik schafft. Die Bebilderung weist einen sachlichen und trotzdem fantasievollen Stil auf. Jedem Kapitel wird eine einzelne Farbe gewidmet. Damit werden schon über die Farbgebung die Abschnitte voneinander abgegrenzt und über die verschiedenen Bildstrukturen trotzdem sehr detailreiche Bilder geschaffen. Die Gestaltung der Seiten ist überwiegend rasterartig, wodurch mehrere einzelne Bilder oder Bildfolgen auf einer Seite dargestellt werden können. Überwiegend wird der unterste Bereich einer Seite für die Textabschnitte genutzt. Bild und Text sind kongruent zueinander. Die Bilder spiegeln demnach den Text wider und zeigen teilweise auch noch weiter Details, die über den geschriebenen Text hinausgehen. In den Textabschnitten finden sich umfangreiche und sachliche Erklärungen, welche jedoch auch ab und an mit fast poetischen Beschreibungen durchbrochen werden, wodurch das Buch noch mehr wie ein Reisetagebuch wirkt. Wenn es zum Beispiel heißt: „Von ihren Erinnerungen als kleines Mädchen hat SORA das tolle Gefühl des Windes im Gesicht bewahrt.“ Abgesehen davon ist der Text mit Zitaten der Frauen gespickt, es werden offenen Fragen zum Weiterdenken gestellt und eine gendergerechte Sprache verwendet. Für mich persönlich liegt das besondere Merkmal in der Einbindung von japanischen Schriftzeichen und Worten, die auf jeder Seite zu entdecken sind. Für das Verständnis der fremdsprachigen Begriffe werden Sternchen und Fußnoten verwendet, um die Bedeutung näher zu erläutern und die Worte zu übersetzen.

Der Verlag empfiehlt das Buch ab 9 Jahren. Persönlich denke ich jedoch, dass es sich aufgrund der großen, farbenreichen Grafiken auch für eine jüngere Zielgruppe als Vorlesebuch oder zum gemeinsamen Lesen und Entdecken eignet. Durch die Farben und Formen wird eine Ästhetik geschaffen die für viele Kinder, aber auch für viele Erwachsene neue Eindrücke bieten kann. Im Gesamten kann das Buch für eine überspannende Altersgruppe, von Kind bis Erwachsenen empfohlen werden, solang man gewillt ist sich auf das Buch vollkommen einzulassen. Trotzdem sollte bedacht werden, dass der Wortschatz an manchen Stellen schwieriger sein kann und auch die japanischen Begriffe eine Herausforderung darstellen können.
Insgesamt sind die Themen des Buches sehr spezifisch und sprechen vor allem Japan-Interessierte an, aber auch Lesende, die gern in neue Themen eintauchen und besondere Blickwinkel einnehmen möchten. Das Buch beschreibt nicht nur die Lebenswege von acht unterschiedlichen Frauen und ihre außergewöhnlichen Berufe, sondern gibt auch Einblicke in die Kunst des Lebens.