Jamies Glück

Schlagwörter

• Angst
• Gender/Geschlecht

Teaser

Jamie hat gerade kein Glück und Pech kommt auch noch dazu. Gern würde er vergessen, dass seine Katze totgefahren wurde, sein Vater die Familie verlassen hat und er Probleme hat, an seinem neuen Wohnort neue Freunde zu finden. Vergessen möchte er auch, dass seine Tante Sapphy das Gedächtnis bei einem Unfall vergessen hat. Aber eigentlich ist es gar nicht so unpraktisch, denn so kann er alle seine Sorgen erzählen und weiß genau, dass sie es am nächsten Morgen wieder vergessen hat, glaubt er jedenfalls.....

Beurteilungstext

Wer kennt es nicht - man hat gerade irgendwie kein Glück und dann kommt auch noch das ein oder andere Portiönchen Pech dazu. Das ist das leben. Mit vielen Höhen und Tiefen. Genau diese erlebt die Hauptfigur Jamie in der Geschichte “Jamies Glück” von Sarah Weeks. Ausgesprochen lebendig werden die Figuren durch den Erzähler Stefan Wilkening. Mit unterschiedlicher Betonung und Sprachmelodie schafft er es, die Figuren zu charakterisieren. Das zentrale Thema dieser Geschichte rückt immer wieder in den Mittelpunkt - ein Junge, dessen Vater die Familie verlassen hat, versucht in einem neuen Ort Fuß zu fassen und erlebt dann auch noch einen Missbrauch durch einen älteren Mann. Das trägt er mit sich herum und versucht es fieberhaft aus seinem Gedächtnis zu streichen. Da dies nicht funktioniert, sucht er nach anderen Möglichkeiten und hier beginnt diese hinreißende Geschichte ! Der Versuch des Vergessens wird mitunter ernst aber auch humorvoll geschildert. Auch die Figur der Tante Sapphy sieht zunächst als Randfigur aus, wird aber immer zentraler. Es ist schön zu merken, wie sich die Personen entwickeln und auch Jamie langsam und zunächst sehr zögerlich Vertrauen fasst. Das macht allen Betroffenen Mut. Aber selbst Nichtbetroffene sinken tief in die Geschichte ein. Schwieriges Thema hervorragend angepackt!