Jacobäas Traum

Autor*in
Bayer, Ingeborg
ISBN
978-3-401-05412-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
352
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2004
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jacobäa lebt zunächst 1560 in der Fuggerei in Augsburg.Später bricht sie nach Paris auf, um wie ihr verstorbener Vater Puppenmacherin zu werden. Sie gerät in die Wirren der Reformation , findet aber schließlich ihre Bestätigung als Puppenmacherin.Die Liebe zu ihrem Jugendfreund Valentin führt sie wieder nach Augsburg zurück.

Beurteilungstext

“Jacobäas Traum” ist ein historischer Roman für junge Leute, die
Interesse für die gesellschaftlichen Umwälzungen in Deutschland und Europa Mitte des 16.Jh. haben. Die Kapitelüberschriften spiegeln die Umbrüche im Leben Jacobäas wieder: I.Welten im Umbruch; II.Gegenwelten; III.Geborstene Welten; IV. Neue Welten. Zunächst folgen wir der Protagonistin in die Arme-Leut-Häuser der Augsburger Fuggerei, in denen sie einen großen Teil ihrer Jugend verlebt. Sie hat ihre Brüder zu versorgen und zum Lebensunterhalt beizutragen. Als Hilfszofe einer wohlhabenden Familie begibt sie sich auf eine Frauenwallfahrt mit Ziel Venedig und Rom. Beide Städte erreicht sie aber wegen eines Unfalls nicht, dafür setzt sie ihre Reise alleine nach Paris fort, um dort eine bekannte Puppenmacherin zu werden. Sie kann also zunächst ihren Traum verwirklichen, dann aber tritt ihr Jugendfreund Valentin erneut in ihr Leben. Etwas dubios bleibt der Auftrag von Valentin , der Jacobäa veranlasst, als Agentin , wir würden heute sagen als Zeitungsreporter zu arbeiten. So verfasst sie einen Bericht über die Vertreibung der Juden aus Augsburg. Der Artikel berührt zwar die LeserInnen, inwieweit er der historischen Situation, so auch dem damaligen Leserinteresse entspricht, sei dahingestellt.
Über haupt bleiben bei den kundigen LeserInnen nach der Lektüre zumindest einige Fragen. Einerseits erfährt man etwas über das Schicksal selbstbestimmter Frauen im Mittelalter und über die Fuggerei in Augsburg . Hier erhalten die LeserInnen mehr Informationen über diese einmalige soziale Einrichtung im Mittelalter als in manchen Lehrbüchern. Andererseits bleiben andere historische Vorgänge unklar, werden zumindest oberflächlich gestaltet, so z.B. die sozialen Ursachen der Reformation. Nun handelt es sich hier um einen Roman und nicht um ein historisches Lehrbuch, trotzdem hätte man sich den historischen Hintergrund,- auch die Milieuschilderungen über Paris- besser recherchiert gewünscht.
In die vielfältigen historischen Ereignisse wird die Liebesgeschichte von Jacobäa und Valentin integriert. Wenn auch die Handlung durch zu lange oft philosophische Gespräche überfrachtet erscheint, sind die Auseinandersetzungen zwischen Jacobäa und Valentin um Sex bei gläubigen Katholiken vor der Ehe oder um das gleichberechtigte Zusammenleben von Frau und Mann mit und ohne Trauschein gerade für jugendliche LeserInnen spannend und einfühlsam gestaltet.
Trotz der geäußerten Vorbehalte sei das Buch besonders kritischen LeserInnen empfohlen , die sich für historische Romane interessieren.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Schl.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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