Ist da jemand?

Autor*in
Agee, Jon
ISBN
978-3-522-45919-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Agee, Jon
Seitenanzahl
32
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Ein Flug zum Mars, um dort Leben zu finden. Doch um das Leben zu sehen, braucht es manchmal mehr als Augen im Kopf.

Beurteilungstext

Ein kleiner Junge als Astronaut landet mit seiner Rakete auf dem Mars. Das Ziel ist klar: Er möchte Leben auf dem Planeten entdecken. Er hat sogar ein Willkommensgeschenk mit – eine Packung Schokotörtchen. Doch umso länger der Gang über den kahlen Planeten dauert, umso mehr fragt er sich, ob es hier tatsächlich etwas zu entdecken gibt. Und dann verläuft er sich auf dem Mars und findet sein Raumschiff nicht mehr.
Zum Glück folgt ihm schon seit einiger Zeit ein riesenhafter und geheimnisvoller Marsbewohner. Dieser wird vom kleinen Astronauten nicht entdeckt, er leitet ihn aber wieder zurück zum Raumschiff und isst in einem unbeachteten Moment die Schokotörtchen. Zwar hat der kleine Astronaut mittlerweile auch eine Blume gefunden, die er als Erfolg verbucht und nun glücklich nach der Heimfahrt auf der Erde zeigen möchte. Jedoch wundert es ihn dann schon, dass sich die Geschenkpackung mit den Schokotörtchen auf dem Rückflug als leer herausstellt.
Die kleine Geschichte lebt von den starken Vereinfachungen, die in Handlung, Bild und Text konsequent als Gestaltungsprinzip verfolgt werden. Es gibt keine Kontextinformationen, der kindliche Astronaut ist auf dem Mars, der Gang dort ist – mit passender Ausrüstung – unkompliziert und über die Entwicklung der Motive des Kindes wird ebenso wenig gesagt, wie über die technische Realisierung oder die Fragen der Lebensbedingungen für den Marsbewohner oder die Blume. Die Bilder sind kombinierte Aquarell- und Wachsstiftillustrationen, die stark flächenhaft, detailarm und typisiert eine klassische Marsszenerie abbilden, wie sie aus bekannten Filmen wie z.B. dem Marsianer durchaus bekannt ist. Die Darstellung des Marsbewohners folgt ebenfalls typischen Gestaltungsprinzipien: Ein humanoider Körper ist stark in Form und Komplexität reduziert, folgt aber den grundsätzlich menschlichen Formmerkmalen und ist lediglich in einigen Punkten verfremdet. Die kurzen Texte sind aus der Sicht des Kindes erzählt, das knapp seine Motive darlegt, aber auch seine Beobachtungen und Erwägungen beim Spaziergang dokumentiert. Das alles bleibt wenig überraschend und pointiert damit das komische Zusammentreffen von Kind und Marsbewohner, welches der Astronaut gar nicht mitbekommt, obwohl er den Marsbewohner schließlich sogar erklettert. So bleibt die Begegnung einseitig, aber keinesfalls ohne Nachhall und der Mars weiterhin ein geheimnisvoller Planet. Ein Buch, das aufgrund seiner Minimalität überzeugen kann. Durchaus zu empfehlen.

Michael Ritter

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 27.02.2020

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