Imperium

Autor*in
Laxer, James
ISBN
978-3-8369-2578-5
Übersetzer*in
Fricke, Birgit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
140
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Sachlich, mit wenigen, aber aussagekräftigen Karten illustriert, erfolgt in der ersten Hälfte eine Definition der unterschiedlichen Imperien und ihrer Geschichte von Ägypten über Rom, China zu den Kolonialreichen Spanien, Britannien, Frankreich und kurzen Abstechern z.B. zu den Inkas und dem Nazireich. Die zweite Hälfte ist fast ausschließlich den USA gewidmet und im Ausblick wird kurz der Widerstand gegen imperialistische Herrschaft gestreift.

Beurteilungstext

Globalisierung und Imperium sind nur zwei Namen derselben Sache, deswegen ist dieses Kompendium ein aktuelles und hilfreiches Büchlein für die Hand des Schülers, ggf. auch noch für Studenten. Sachlich und sprachlich klar ist besonders der erste Teil, in dem Laxer zwischen den Sklavenimperien wie Rom oder China, den Handelsimperien (von Venezien bis Spanien), den kapitalistischen des 19. und 20. Jahrhunderts und dem globalen Imperium, das die USA heute darstellt, differenziert.
Die Rolle des immer verlegten Stifts zum Anstreichen übernehmen daumengroße Textausblendungen an den Seiten, die einen schnellen Überblick über den gesamten Text erlauben. In grau unterlegten Textblöcken wird genauer über einzelne Phänomene informiert (so ein 3-seitiger Text über das 3. Reich, ein 6-seitiger über den schier endlosen Kampf der Iren gegen Großbritannien).
Die Zeitleiste am Endes des Buches lässt Vergleiche Über die Dauer der unterschiedlichen Imperien ziehen, nicht berücksichtigte Imperien lassen sich hier auch gut selbst eintragen (wie z.B. das Osmanische Reich).
Die zweite Hälfte des Büchleins ist dann dem minutiös geführten Beweis gewidmet, wie sehr die USA einem neuen, dem globalen Typus von Imperium entsprechen, von Kleinigkeiten wie dem aufwändigen Staatsbesuch des US-Präsidenten bis zu dem schamlosen imperialen Gebaren wie Guantanamo oder militärischen Einsätzen in Fremdstaaten. Die Säulen, auf die sich dieses neue Imperium stützt, sind die wirtschaftliche Macht, die militärische Stärke, die Politik (d.h. hier die Macht, die die USA in Verhandlungen mit anderen Staaten ausüben kann) und die kulturelle Macht von Mickey Mouse bis zum Internet. Wie und mit welchem Nachdruck die USA die Weltpolitik beeinflussen, um diese vier Säulen zu erhalten und zu festigen, wird nachhaltig belegt. Die dazugehörige Weltkarte zeigt eindrucksvoll, wie stark sich dieses Imperium von allen Vorgängern unterscheidet.
Ein skeptischer Leser mag einwenden, dass hier ein US-feindliches Buch vorläge. Es lohnt sich aber, sich die dem Eingeweihten allesamt bekannten Tatsachen in diesen Zusammenhängen vor Augen zu führen und so die möglichen Gefahren zu erkennen, die in einer derart einzigartigen Machtkumulation steckt.
Für Auseinandersetzungen mit Jugendlichen, ob in Schule oder anderswo, ist dies ein hilfreiches Instrument.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Laxer, James

Laxer, James

Imperium

Weiterlesen
Laxer, James

Imperium

Weiterlesen
Laxer, James

Imperium

Weiterlesen
Laxer, James

Öl

Weiterlesen
Laxer, James

Öl

Weiterlesen