Imperium

Autor*in
Laxer, James
ISBN
978-3-8369-2578-5
Übersetzer*in
Fricke, Brigit
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
130
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Ort
Hildesheim
Jahr
2007
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,90 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

James Laxer beschäftigt sich in seinem Sachbuch “Imperium” mit der Weltmacht Amerika und vergleicht sie mit Imperien vergangener Zeiten wie mit dem Römischen Reich oder dem Britischen Empire. Dabei setzt er sich auch mit deren Schicksalen auseinander und zeigt unterschiedliche Theorien auf, die zu ihrem Untergang geführt haben könnten.

Beurteilungstext

Der amerikanische Journalist, Autor und Professor für Politikwissenschaften unterteilt sein Sachbuch in fünf große Kapitel: 1. Was ist ein Imperium?, 2. Imperien der Vergangenheit, 3. Das Amerikanische Imperium, 4. Risse im Amerikanischen Imperium, 5. Antiimperialer Widerstand. Leider bleibt er bei dieser relativ undifferenzierten Einteilung eines komplexen Themas was dazu führt, dass der Text unübersichtlich erscheint und der jugendliche Leser mit Informationen erschlagen zu werden droht. Innerhalb der fünf Kapitel werden zwar teilweise Zwischenüberschriften gegeben, doch wäre auch hier eine feinere Unterteilung und vor allem eine Aufnahme ins Inhaltsverzeichnis sinnvoll gewesen. Auch setzt der Autor innerhalb des Textes kaum Sinnabschnitte, lediglich die am Rand platzierten kleinen Kästen, die Informationen knapp und präzise zusammenfassen, Denkanstöße geben oder Zusatzinformationen bieten, unterbrechen den Text zumindest optisch. Die komplexen und vielschichtigen Themen werden auf diese Weise in zu langen Kapiteln nicht ausreichend strukturiert abgehandelt.
Immer wieder wird der Fließtext durch grau eingefärbte Kästen, die mitunter mehrere Seiten lang sind, unterbrochen, um den Leser beispielsweise über die Reisen der Herrscher oder die Kosten eines Imperiums zu informieren. Sicherlich sind dies interessante Zusatzinformationen, doch leider sind sie in den Fließtext eingearbeitet, so dass sich der Leser entscheiden muss, ob er dem laufenden Text folgt oder seine Lektüre für diesen kurzen Einblick in bestimmte Themen unterbricht. Hier wäre eine andere Anordnung dieser Infokästen am Ende eines Sinnabschnittes oder mitunter auch ein eigenständiges Unterkapitel sinnvoll gewesen.
Die unstrukturierte Anordnung des Textes trägt auch einen Teil dazu bei, dass kein roter Faden durch das Buch führt, was angesichts dieses komplexen Themas notwendig gewesen wäre. Der Autor springt nach Belieben zwischen einzelnen Themenkomplexen, was den Leser immer wieder in seinem Lesefluss unterbricht und es ihm sehr schwer macht, den Gedankengängen zu folgen.
Positiv herauszuheben ist, dass James Laxer in den kleinen Infokästen am Rand an manchen Stellen Fragen zu dem eben Gelesenen stellt und den Rezipienten so zum eigenständigen Denken herausfordert. Zum Beispiel legt er unterschiedliche Thesen und Spekulationen der Geschichtswissenschaft dar, die zum Untergang des Römischen Reiches geführt haben könnten. Eine dieser Theorien geht davon aus, dass die Sklaverei dazu beigetragen habe, dass römische Grundbesitzer und Geschäftsleute keine Veranlassung sahen, arbeitskraftsparende Technologien zu entwickeln, weswegen sie sich nicht weiterentwickeln konnten. Laxer stellt dem Rezipienten die Frage: “Warum [...] diese hoch komplexe Zivilisation, die in so vieler Hinsicht weit entwickelt war, daran [scheiterte], ein noch höheres Niveau an technologischer und wirtschaftlicher Leistung zu entwickeln” (S. 33). Damit wird der Leser zum Nachdenken, zur Entwicklung einer eigenen These und zur Stellungnahme provoziert.
Weiterhin gut gelungen ist die Heranziehung von Kartenmaterial, was dem Leser die riesigen Flächen, die die Imperien beherrschten, versinnbildlicht. Im Anhang findet sich eine Zeitleiste über die Dauer der einzelnen Imperien und weiterführende Literaturhinweise. Ein Register erleichtert das Finden bestimmter Ereignisse, Personen oder Orte.
Es ist mit Sicherheit wichtig, jugendliche Leser an politische Themen heranzuführen und sie so für Politik zu begeistern. Leider scheitert dies bei “Imperium” an der schlechten Aufmachung und Umsetzung des durchaus interessanten und aktuellen Themas. Schade.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Krisp.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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