Im Schatten der Wächter
- Autor*in
- Gardner, Graham
- ISBN
- 978-3-7725-2251-2
- Übersetzer*in
- Ernst, Alexandra
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 199
- Verlag
- Freies Geistesleben
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Elliots Leben ist außer Kontrolle geraten, sein Vater ist niedergeschlagen worden und kann kein Geld mehr verdienen und er selbst ist zum Opfer einer Jungenbande in seiner Schule geworden. Das soll in der nächsten Schule anders werden. Elliot will nicht mehr auffallen und nie wieder Zielscheibe der Aggressivität anderer werden. Dass er auf diesem Weg zum Täter werden könnte, überrascht ihn selbst nach allen Ängsten und Nöten, und es ist schwer dieser Verlockung nicht zu folgen.
Beurteilungstext
Englische Schulen haben vielleicht andere Gewohnheitsmuster aus ihrer Geschichte entwickelt als deutsche. Dennoch ist die Geschichte von Elliot sicher auch für deutsche Leser übertragbar, denn Kindergruppenaggressivität ensteht in den verschiedensten Zusammenhängen und trifft eben häufig Außenseiter, Schwache. Obwohl das in England leicht möglich wäre, vermeidet Gardner es, auch noch eine interkulturelle Problematik einzubeziehen. Diese Art der Aggressivität will er nur seinem weißen englischen Publikum vor Augen führen. Auf der einen Seite sieht man dann den Kampf des Jungen Elliot, dessen Familiengeschichte alle ganz schlichten Aufwachserwartungen zunichte gemacht hat, um in der neuen Schule nicht wieder zum Sündenbock zu werden. Andererseits entfaltet sich unter dem Mantel einer reputierten englischen Schule eine Jungenorganisation, die Macht ausübt, indem sie andere terrorisiert, und Freude daran empfindet, dass andere ungestraft niedergeschlagen und gequält werden können. Alle halten dicht, auch Eltern scheinen blind und feige zu sein, die Lehrer sowieso. Als Elliot sich entscheiden muss, hat er bereits eine Freundschaft verloren und eine erste Liebe verspielt. Louise, die Orwells 1984 für einen entscheidenden Roman hält, hat Elliot jedoch den Weg gewiesen. Obwohl er damit vermutlich alles verspielt, was er so mühsam aufgebaut hatte, entschließt sich Elliot dafür, zum Direktor zu gehen. Mit dem Anklopfen an dessen Zimmer endet der Roman.
Ein sehr dichter Roman, der den Leser die Stärke der Schwachen verstehen lässt, schade, dass nicht alle Schwachen diese Stärke haben. Als Klassenlektüre an einem Gymnasium sicher sehr gut zu Diskussionen geeignet.